IHK Köln Diskussion über Privatisierung und neue Ausschüsse
Köln · Die Vollversammlung der IHK Köln stand im Zeichen der politischen Diskussion. So wird die IHK Köln künftig noch enger mit anderen IHKs, Handwerkskammer und Arbeitgebern zusammenarbeiten. Die Interessen der regionalen Wirtschaft sollen dadurch schlagkräftiger werden und mehr Gehör bei Politik und Verwaltung finden.
Der Dialog mit der kommunalen Politik soll dabei stark ausgebaut werden.
Ein breites Meinungsbild gab es bei der Diskussion des Kaufs des Binnenschifffahrts-Spezialisten Imperial durch die Häfen und Güterverkehr Köln AG. Nach Berichten von HGK-Vorstandsvorsitzendem Uwe Wedig und Dieter Steinkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Köln, wurden Pro und Contra des Kaufs intensiv diskutiert. Die Daseinsvorsorge in der Region ist beispielsweise für die chemische Industrie und auch mit Blick auf das Rheinische Revier wesentlich. Vielen Mitgliedern war das Thema „Privat vor Staat“ ein großes Anliegen. Einigkeit herrschte darüber, dass die Auseinandersetzung mit Themen der Sozialen Marktwirtschaft in der Vollversammlung künftig häufiger eine Rolle spielen soll.
Mit neuen Ausschüssen will die Vollversammlung stärker als bisher auf die Fragen der Politik antworten und Positionen erarbeiten. Die Themen Stadt- und Regionalentwicklung, Digitales und Innovation, Mobilität, Umwelt und Energie, Internationales sowie Wirtschafts-, Recht- und Steuerpolitik werden künftig in eigenen Ausschüssen quer über alle Branchen beraten.
Das Rheinische Revier als zentrales Zukunftsthema für die Kölner Region stand ebenfalls auf der Tagesordnung. „Wir setzen uns als Interessenvertretung der Wirtschaft bei den Entscheidungsträgern in der Region und im Land für gute Rahmenbedingungen für Unternehmen ein“, sagte IHK-Präsidentin Nicole Grünewald. „Dazu zählen auch der Ausbau der Infrastruktur und die Ausweisung neuer Flächen. Wir begrüßen deshalb, dass ein Änderungsverfahren zum aktuellen Regionalplan in Vorbereitung ist.“
Die Mitglieder der Vollversammlung beschäftigten sich zudem erneut mit dem Standort der IHK Köln. Da die Rechnungsprüfungsstelle der IHKs bei Prüfung des Jahres 2019 einen Verfahrensfehler festgestellt hatte, muss dieser nun verbessert werden. Dazu wird eine Nutzwertanalyse durchgeführt. Auf dieser Basis wird die Vollversammlung dann eine neue Entscheidung für eine Immobilie treffen. „Wir nehmen die rechtlichen Rahmenbedingungen sehr ernst und werden die Vollversammlung deshalb mit dem Thema neu befassen. Unser Ziel ist es, die beste Lösung für den Standort unserer IHK zu finden.“, sagt Grünewald.