2021 Mit 13 Kölner Ansichten durch das kommende Jahr
Köln · Der Dom ist nicht immer einfach auf ein Foto zu bekommen – da legen sich Touristen für einen Schnappschuss schon einmal dem Gotteshaus zu Füßen, um alles auf das Bild zu holen. Die Aufnahme aus den 70ern ist eines von 55 Bildern aus 11 Jahrhunderten, die es bei der Ausstellung „Zeig‘s mir!
Imagines Coloniae“ im dritten Interim des Historischen Archivs an der Brabanterstraße 2-4 zu entdecken gilt.
Ziel ist es, am neuen Ort die Vielfalt des Archivbestandes mit den verschiedenen Perspektiven auf die Kölner Historie zu zeigen und das auch in Momentaufnahmen. Damit will man mitten im Belgischen Viertel die Menschen, die dort vorbeiflanieren oder die dort wohnen und arbeiten auf das Archiv als neuen Nachbarn aufmerksam machen. Aus den 55 Aufnahmen konnten die Gäste per Stimmzettel zwölf auswählen, die jetzt im neuen Kalender des Archivs für 2021 gezeigt werden.
Es ist das 15. Kalendarium des Archivs, das als Titelbild jenen Fotografen zeigt, der sich vor dem Dom auf den Rücken gelegt hat, um das Gotteshaus komplett ins Bild zu bekommen. Der neue Kalender nimmt seinen Betrachter mit auf eine Reise durch die Kölner Vergangenheit.
Bilder erzählen Teilaspekte
der Kölner Stadtgeschichte
Einige der Bilder erscheinen vertraut, während andere auf bislang unbekanntes Terrain vorstoßen. Alle erzählen Teilaspekte der Kölner Stadtgeschichte mit ihren Eigenarten, ihren Plätzen und Persönlichkeiten. „Bei den Bildern handelt es sich um Mosaiksteine, die fast willkürlich dem reichen Fundus der im Historischen Archiv verwahrten Quellen entnommen wurden. Sie sollen dem Betrachter zeigen, wie bunt, vielfältig, überraschend und interessant die Kölner Geschichte auch jenseits des immer wieder abgedruckten Standardrepertoires von Köln-Bildern ist“, sagt Archivdirektorin Bettina Schmidt-Czaia.
Zu sehen gibt es Buntes wie die Reissdorf-Leuchtreklame am Rudolfplatz, von dem es als belebten Verkehrsknotenpunkt mitten in der Innenstadt auch einen Schwarz-Weiß-Blick aus der Vogelperspektive gibt. Ganz anders wirkt der Dom, dessen Innenraum nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern liegt. Aufgenommen wurde diese Situation von einem Soldaten der US-Army. Ein weiteres Bild aus dieser Zeit zeigt das schwer beschädigte Dach der Kathedrale und gibt den Blick frei auf die zerstörte Hohenzollernbrücke. Moderne Architektur findet sich in Form der Kirche Christi Auferstehung in Lindenthal. Für sie zeichnet sich der bekannte Kölner Architekt Gottfried Böhm verantwortlich.
Ein Zeugnis der 68er-Bewegung in Köln ist eine Szene in der sich Menschen in die Kondolenzliste für Ohnesorg und Becker eintragen. Auch die große Weltpolitik war zu Gast in Köln – dies zeigt eine Aufnahme, bei der Konrad Adenauer mit dem US-Präsidenten John F. Kennedy am Dom vorbeifährt. Kleine Freuden bietet dagegen der Kölner Zoo, für den ein kunstvoll gestaltetes Werbeplakat Besucher einlädt.
Tierische Fantasiegestalten gibt es am Kölner Dom in Form der schon etwas gruselig wirkenden Wasserspeier. Dort müssen die Arbeiter auch schon mal hoch hinaus – so wenn neue Blitzableiter an den Türmen des Gotteshauses angebracht werden müssen. Von noch weiter oben zeigt eine Luftaufnahme die Kölner Innenstadt und das rechtsrheinische Deutz. Zu sehen gibt es außerdem auch Details von Kölner Bauten, die es schon längst nicht mehr real in der Stadt zu betrachten gibt.
Service: Der neue Kalender für 2021 ist für 15 Euro erhältlich und kann im Lesesaal des Historischen Archivs in der Brabanter Straße, über den Buchhandel und per E-Mail unter 44-Kalender@stadt-koeln.de bezogen werden. In der Brabanter Straße kann auch noch die aktuelle Ausstellung mit allen 55 Bildern aus 11 Jahrhunderten besucht werden. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 bis 16.30 Uhr, mittwochs 10 bis 19.30 Uhr. Der Eintritt dazu ist frei.