Dombauhütte Dombauhütte präsentiert ihre Arbeit mal anders
Köln · Traditionell lädt die Kölner Dombauhütte im Rahmen des Tages des offenen Denkmals im September alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür in ihre Werkstätten ein. Dieser musste in diesem Jahr ‒ wie so vieles andere ‒ entfallen.
Als kleinen Ersatz hat die Dombauhütte nun die Ausstellungen in den Schaudepots auf der Domostseite auch auf ihrer Internetseite in der Rubrik Aktuelles und Wissenswertes in zahlreichen Bildern, Texten und einem Video digital erlebbar gemacht. Die Ausstellungen selbst wurden in den vergangenen Wochen um neue Exponate erweitert.
2015 hatte die Stadt der Hohen Domkirche Räumlichkeiten im Osten des Domchores (im Bereich „Trankgasse“ und „Am Domhof“) übergeben, die im Rahmen der Neugestaltung der Domumgebung entstanden waren. Neben dem Vorraum zur Piscina des frühmittelalterlichen Baptisteriums handelt es sich um Depoträume der Dombauhütte, in denen ausgebaute Originale des Mittelalters, des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sowie neue, noch nicht versetzte Werkstücke und archäologische Funde aufbewahrt werden. Zwei Depoträume sind als Schaudepots angelegt und über große Schaufenster von der Straße aus zu besichtigen. Hier werden nun mit wechselnden Exponaten zwei Ausstellungen zur Domgrabung sowie zur Dombauhütte präsentiert.
Zu den Exponaten gehören zurzeit unter anderem originalgetreue Nachbauten von Möbeln aus dem fränkischen Knabengrab der Zeit um 540, das nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Domchor aufgefunden wurde, eine im sogenannten Alten Dom wiederverwendete römische Säulenbasis, ein originaler Wimperg (gotischer Giebel) des Südturmes aus dem 15. Jahrhundert, zwei Wasserspeier aus der Zeit um 1300 und um 1845, Engelfiguren des 19. Jahrhunderts vom Petersportal und vom Nordturm des Doms oder ein stattlicher Windenwagen, mit dessen Hilfe im 19. Jahrhundert Dachstuhl und Türme des Doms errichtet wurden.
„Die Schaudepots sind unsere Schaufenster in die Stadt, in denen die Dombauhütte ihre Arbeit präsentiert und über ihre wichtige Aufgabe, den Kölner Dom der Nachwelt zu erhalten, informiert“, erläutert Dombaumeister Peter Füssenich. „Es freut mich, dass man sich nun auch von zu Hause aus die Ausstellungen anschauen kann oder direkt vor Ort nähere Informationen zu den Objekten erhält.“ Über QR-Codes kann man sich auch vor Ort direkt auf die entsprechenden Unter-Webseiten leiten lassen, um die Hintergrundinformationen zu den einzelnen Exponaten abzurufen.
Die Internetseite der Dombauhütte ist im Frühjahr dieses Jahres völlig neu gestaltetet worden und enthält nun zahlreiche Informationen zur Geschichte der Institution von 1248 bis heute, zu den einzelnen Gewerken und Berufen sowie zu den aktuellen Baustellen der Dombauhütte. Gerade an trüben Herbsttagen bietet die Webseite die Möglichkeit, sich auf Entdeckungsreise zu begeben. Wer in der Nähe des Doms ist, ist eingeladen, sich die Schaudepots durch die großen Schaufenster in der „Trankgasse“ und „Am Domhof“ von außen anzuschauen. Hierfür empfiehlt sich besonders die Dämmerung und die Nacht, da die beleuchteten Objekte dann eine besondere Präsenz entfalten. Auch das Taufbecken des frühchristlichen Baptisteriums und der neu gestaltete Vorraum mit einer Lichtinstallation von Mischa Kuball werden auf der Internetseite der Dombauhütte vorgestellt.