Ausstellungsmobil Elektromobil bringt die Museen zu den Menschen

Köln · Das Projekt „museenkoeln in der Box“ bringt die Museen zu den Menschen in Köln und der Region. Ein mobiles Museum – ein Bus voller Objekte, Repliken und Fotos, mit Ausstellungs- und Vermittlungstechnik – fährt zu Schulen und anderen sozialen Orten und lädt dort zur praktischen Auseinandersetzung mit kulturellen Themen ein.

Für das Projekt „museenkoeln in der Box“ wurde ein Elektroauto mit Solarpanel produziert.

Foto: Museumdienst Köln, Nikolai Stabusch

„Mit diesem Projekt wollen wir vor allem Kinder und Jugendliche erreichen, die bislang wenig oder gar nicht mit den Kölner Museen und ihren Inhalten in Berührung gekommen sind“, unterstreicht Oberbürgermeisterin Henriette Reker und ergänzt: „Das ist vor allem da von größter Bedeutung, wo Eltern oder Angehörige ihren Kindern diesen Zugang nicht ermöglichen können – vielleicht weil sie selbst wenig Berührung mit Orten der Kultur haben.“

Damit die Ausstellung von Stadtteil zu Stadtteil reisen kann, ließ der Projektpartner Regionalverkehr Köln einen batteriebetriebenen Kleinbus produzieren. Das Elektrofahrzeug ist mit einem Solarpaneel versehen, das für den Strom sorgt und wirbt mit seiner farbenfrohen Folienbeklebung für das Outreach-Projekt.

Dafür hat der Museumsdienst gemeinsam mit der Kölner Agentur Framework eine modulare Ausstellungsarchitektur entwickelt, die je nach Standort flexibel eingesetzt werden kann. Farbige Kunststoffboxen können gut transportiert und mit wenigen Handgriffen in Präsentationsflächen für Museums- und Alltagsobjekte rund um das Thema „Wohnen in Köln“ verwandelt werden. Neben Nachbildungen antiker und mittelalterlicher Gefäße und Lampen werden Gegenstände aus der näheren Vergangenheit wie eine Kaffeekanne, eine Hausnummer und ein Wählscheibentelefon präsentiert. Die Objekte laden ein zum Dialog und bieten vielfältige Bezüge zur Lebenswelt der Teilnehmer. Ergänzt wird die Ausstellung durch Mitmachstationen, an denen zum Beispiel ein eigenes Stadtmodell entworfen werden kann. Stellwände bieten Raum für Bilder, Fotografien oder Stadtpläne.

„Mit dem Projekt erweitert der Museumsdienst seinen Outreachbereich. Das Herzstück ist eine mobile Ausstellung mit Objekten zum Thema Wohnen, die wir mit unserem neuen Museumsmobil direkt in Schulen, Seniorenzentren und andere Einrichtungen in den Kölner Stadtteilen bringen. Vor Ort laden wir dann Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene zur Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur anhand der mitgebrachten Objekte ein“, sagt Matthias Hamann, Direktor des Museumsdienstes Köln.

In einer Pilotphase von Mai 2019 bis Februar 2020 wurden Workshops und Ausstellungen in verschiedenen Kölner Stadtteilen durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit Sozialraumkoordinatoren sowie Kitas, Schulen und Jugendzentren wurden vor Ort Formate erprobt, die einen niedrigschwelligen Zugang zu Museumsinhalten für eine diverse Bevölkerung ermöglichen.

Die ersten Einsätze wird das Fahrzeug ab November in der Kölner Südstadt haben. In Kooperation mit dem Bürgerhaus Stollwerk werden dort Workshops mit verschiedenen Zielgruppen durchgeführt.