Jubiläumsjahr Stadt zieht positve Bilanz der Engels-Ausstellung
Wuppertal · Vorbereitung auf die Wiedereöffnung des Engels-Hauses laufen auf Hochtouren.
Von Katharina Rüth
Nur noch bis Sonntag ist die Engels-Ausstellung „Friedrich Engels – Ein Gespenst geht um in Europa“ im Haus der Jugend in Barmen zu sehen. Lars Bluma, Leiter des Historischen Zentrums, und sein Team zogen am Mittwoch eine positive Bilanz: Für die Schau über Engels, seine Lebensstationen und seine Zeit wurden bisher 3653 Tickets verkauft. „Das ist für viereinhalb Monate gut“, sagte Bluma. „Natürlich ist die Bilanz überschattet von Corona“, räumte er ein. „Unter normalen Bedingungen wäre es sicher das Vier- bis Fünffache gewesen.“
Die Ausstellung konnte statt Anfang April erst Mitte Mai eröffnet werden, dann war nur eine begrenzte Zahl Besucher möglich. Weil sie ihre Kontaktdaten angeben mussten, weiß man, woher sie kamen: 43 Prozent waren Wuppertaler, dann folgten Städte wie Düsseldorf, Essen, Köln, Dortmund und Bochum, direkt danach Berlin. „Insgesamt hatten wir Besucher aus ganz Deutschland“, so Bluma. Auch Gäste aus dem Ausland gab es: aus Österreich, Norwegen, den Niederlanden, der Schweiz, Frankreich und Dänemark.
Wegen Corona fehlten die erwarteten Touristen aus China. Chinesische Studenten der Uni sollten ihnen die Ausstellung erläutern. Es fehlten auch andere Gruppen, die sonst zu hohen Besucherzahlen führen wie Schulklassen und Reisegruppen.
Ihre inhaltlichen Ziele hätten sie erreicht, stellte Heike Ising-Alms aus dem vierköpfigen Kuratoren-Team fest: einerseits die historische Person Friedrich Engels im Kontext ihrer Zeit, andererseits Engels als eigenständige Person neben Marx darzustellen – „ich denke, das ist uns gelungen“.
„Die Wuppertaler
waren begeistert“
„Die Wuppertaler waren begeistert“, sagte Lars Bluma. Dazu habe sicher auch die professionelle Gestaltung der Räume beigetragen. Die Führungen seien sehr gut angekommen und nahezu ausverkauft gewesen: „Wir hatten durchweg positive Resonanz“, sagte Heike Ising Alms. Die ebenfalls nachgefragten Stadtführungen zu Friedrich Engels sollen bis in den November verlängert werden.
Die Ausstellung dagegen kann nicht verlängert werden. Denn viele der 300 Exponate sind Leihgaben, das Historische Zentrum hätte für sie einzeln wegen einer Verlängerung verhandeln müssen. Und dann steht auch der Umzug ins Engels-Haus an: Ab 28. November – Engels’ 200. Geburtstag – wird dort eine konzentriertere Version der Ausstellung dauerhaft zu sehen sein, die dann feierlich eröffnet wird.
Die Sanierung des Engels-Hauses sei vollständig im Zeitplan, sagte Bluma. Das Gebäude werde selbst Ausstellungsstück sein, indem es bürgerliche Wohnkultur der Engels-Zeit zeige – im Musikzimmer und im Tapetenzimmer. Die Exponate zu Engels’ Leben und seiner Zeit werden in Vitrinen präsentiert. „Ich glaube, man wird sich gut eine Stunde im Engels-Haus aufhalten können“, prognostizierte Bluma.
Der geplante Verbindungsbau zwischen Engels-Haus und Kannegießerscher Fabrik sei für die Eröffnung des Engels-Hauses noch nicht nötig. Er wird gebraucht, damit es auch aus dem zweiten und dritten Geschoss Fluchtwege im Brandfall gibt. Dorthin wird die Verwaltung des Historischen Zentrums ziehen, wenn der Rohbau des Verbindungsgebäudes Mitte 2021 steht. Bis zur Fertigstellung des Verbindungsbaus wird der Engels-Pavillon an der B 7 als Ankunftsort für die Ausstellung dienen.