Dohm Dohm: Naturschützer haben über 1500 Frösche gerettet

Burscheid · Der NABU spricht von einem Erfolg auch über die Jahre und gewinnt neue Helfer dazu.

Oliver Gellissen (l.) und Thomas Wirtz kümmern sich um den Zaun in Dohm.

Foto: Siewert, Doro H503799

Die Krötenzäune, die NABU-Helfer vor wenigen Wochen in Burscheid aufgestellt haben, retten tausende von Amphibien. Alleine über 1500 Frösche und Kröten hat Thomas Wirtz, Geschäftsführer des NABU Rhein-Berg, am Krötenzaun in Dohm/Blasberg verzeichnet.

„Es werden jährlich mehr Tiere die wir retten können und an den nahegelegenen Fischerteich bringen können. Durch unsere jährliche Aktion vermehren sich die Kröten wieder und finden zu alter Stärke zurück“, erklärt Wirtz. „An manchen Abenden haben wir mehr als 200 Tiere über die Straße gebracht.“

Jetzt sei bereits die Zeit der Rückreise, die Mitglieder des NABU hätten den Zaun am vergangenen Samstag schon an diversen Stellen leicht geöffnet, sodass die Rückwanderung problemlos erfolgen könne.

„Wir hoffen, dass die Baumfällarbeiten keinen Schaden angerichtet haben und unser präparierter Zaun für die Rückreise unbeschadet ist“, sagt Vorsitzender Stefan Bublies.

Erfreulich sei auch die Zunahme aktiver Helfer für die Amphibienaktion, so hätten in diesem Jahr schon drei neue Helfer gefunden werden können. „Alles in allem war es – wie jedes Jahr – eine gelungene Aktion und es konnte der Großteil der Tiere vor den Gefahren der Straße gerettet werden“, ergänzt Wirtz.

Mehr Tiere auch durch
längeren Zaun gerettet

Hans-Joachim Schatz, ebenfalls Mitglied des NABU-Kreisverbands, erläutert, dass in den vergangenen Jahren entweder immer dieselbe Zahl oder wie im Falle Dohm sogar eine steigende Anzahl von Amphibien gerettet werden können. In Burscheid sei das auch mit einer Verlängerung des Zauns auf jetzt 300 Meter zu erklären. Grundsätzlich schwankten die Zahlen aber und seien Abhängig von der Intensität des Winters.

Warum überhaupt sich die Helfer um das Wohl des Wohl der Frösche und Kröten bemühten, sei keineswegs eine übertriebene Liebe zur Natur, sondern eine Notwendigkeit, die in manchen Ländern sogar gesundheitliche Folgen für die Menschen habe. „Sie wollen doch auch nicht gerne von Mücken gestochen werden“, antwortet er auf die Frage, warum der Bestand an Fröschen wichtig sei. „Sie sind in einem intakten Ökosystem ein wichtiger Bestandteil. Es gebe eine Region in Indien, aus denen gerne in den vergangenen Jahren Froschschenkel zum Verzehr importiert worden seien. Die Folge: Der Bestand an Fröschen sei fast vernichtet worden. „Diese Region ist nicht bewohnbar, weil es ein Malariagebiet ist.“

Es müsse ein Umdenken bei den Menschen stattfinden. „Es gibt auch kein Unkraut“, sagt der Wermelskirchener. „Alles hat seine Funktion. Nur wir erkennen das auf den ersten Blick nicht.“