Fitness Fitness liegt heute voll im Trend
Köln · Am Donnerstag beginnt die Fitnessmesse Fibo in Köln. Am kommenden Wochenende gibt es die Publikumstage und den verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt.
„Die Fitnessbranche stellt sich deutlich breiter auf – es gibt zum Beispiel reine Frauenstudios oder Studios, die nur auf Personal Trainer setzen. Der Altersdurchschnitt liegt bei 41 Jahren. 20 Prozent der Trainierenden sind älter als 50 Jahre – unsere jungen Alten. Es finden sich aber auch viele junge Besucher. Etwa eine Million der elf Millionen Mitglieder in Fitnessstudios sind unter 18 Jahre“, berichtet Frank Böhme, der Geschäftsführer von Just-Fit.
Mitte der 80er Jahre hat er mit einem Club begonnen. Heute gehört Just-Fit zu den führenden Fitnessanbietern in NRW und betreibt 23 hochmoderne Fitnessanlagen im Großraum Köln, Düsseldorf und Mönchengladbach mit 60.000 Mitgliedern. Zum Familienunternehmen mit Sitz in Frechen gehören 800 Mitarbeiter. Zu den neuesten Errungenschaften gehört das Outdoor-Gym in Frechen. Die 250 Quadratmeter große Freifläche ist mit wetterfesten, speziell auf das Training im Freien entworfenen Geräten für das Kraft- und Ausdauertraining ausgestattet. Es wird auch gerne von Schulklassen im Rahmen des Sportunterrichts gebucht.
Ist die Daddel-Generation
noch wirklich fit?
Zu den wichtigen Themen aktuell zählt die Fitness der sogenannten Daddel-Generation. „80 Prozent geht es hier gut und besser. 20 Prozent sind in einem problematischen Bereich. Da geht die tägliche Bewegung über den täglichen Schulweg nicht hinaus. Das sind dann Bewegungszeiten von unter 30 Minuten pro Tag. Wichtig wären mindestens 60 Minuten. Im Durchschnitt haben Kinder und Jugendliche an 4,2 Tagen in der Woche diese 60 Minuten pro Tag. Bei manchen in Sportvereinen sind es aber auch mehr als 1000 Minuten in der Woche“, erläutert Professor Theodor Stemper, Sportwissenschaftler an der Bergischen Uni in Wuppertal.
Die Fitnessbranche boomt in Deutschland derzeit. Die Zahl der Trainierenden ist von 2016 bis heute von zehn auf gut elf Millionen gestiegen. In einer jungen Stadt wie Köln ist jeder Fünfte Mitglied in einem der etwa 200 Fitnessclubs. Europaweit gibt es 62,2 Millionen Trainierende in 62.000 Studios, die einen Umsatz von 27,2 Milliarden Euro erwirtschaften. Damit ist der europäische Markt größer als der nordamerikanische.
Die Messeplattform für die Fitnessbranche ist die am Donnerstag beginnende Kölner Fibo. Mit 1105 Ausstellern ist diese komplett belegt. Etwa 150.000 Besucher aus 120 Nationen werden an den vier Messetagen in Deutz erwartet. Davon sind etwa die Hälfte Fachbesucher. Für alle Sportbegeisterten ist die Fibo am Samstag und Sonntag geöffnet, wobei der Samstag bereits ausverkauft ist. Auch beim Sonntag geht es in diese Richtung. „Das ist ein Fitnessfestival und eine globale Businessplattform“, sagt Veranstalter Hans-Joachim Erbel zur 35. Fibo.
Erwartet werden Umsätze im Business-Bereich in Höhe von zwei Milliarden Euro und noch einmal 50 Millionen am Wochenende durch die Privatbesucher. „Das lässt sich einfach erklären. Ein Studio wie das hier im Kölner Mediapark verfügt über Geräte im Wert von etwa vier Millionen Euro. Die großen Geräte kosten bis zu 25.000 Euro – und mit einem komme ich im Studio bei Weitem nicht aus“, sagt Böhme.
Das Thema Gesundheit und Fitness wird wichtiger
Wichtige neue Trendthemen der diesjährigen Fibo sind die sogenannte „Medical Fitness“, der im kommenden Jahr eine komplette Gesundheitshalle gewidmet wird, die Digitalisierung mit den vernetzten Trainingswelten und der richtigen Ernährung, um fit zu bleiben. Es gibt zudem ein neues Tagungsprogramm für Fach- und Privatbesucher. An den Privatbesuchertagen wird ein umfangreiches Programm mit verschiedenen Aktionen wie „Live-Cooking“, Fashionshows, das Fit for Fun-Cycling-Festival, einem Aqua Fitness Pool, den Group-Fitness-Bühnen, einer Yoga-Area und einer Functional-Trainingsfläche. Auch Promis wie Ralf Möller, Oliver Pocher, Fabian Hambüchen oder Motsi Mabuse sind vor Ort.
Zur Fibo gibt es am kommenden Wochenende auch einen verkaufsoffenen Sonntag in der Kölner Innenstadt. Dort habe die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Am Harzheimbrunnen findet sich eine acht Meter hohe Kletterwand des VRS, dort kann der Plan des Liniennetzes erklettert werden. Für junge Radfahrer gibt es in Kooperation mit dem ADFC Köln einen Geschicklichkeitsparkour.
Vor dem Modeausstatter Peek & Cloppenburg ist der Fußballklub Viktoria Köln mit seiner ersten Mannschaft zu Gast. Es gibt dort Autogramme und eine Torwand. Vor Ort ist auch Fußballlegende Jürgen Kohler mit seiner U19-Mannschaft. Direkt nebenan können sich Yogafans mit Übungen vom Einkaufsstress erholen. Angeboten wird dort gegen 13 Uhr auch ein großes Zumba-Workout.