Ein Konzert, das die Zuschauer verzaubert
Der Orchesterverein Hilgen präsentierte gestern den „Zauberlehrling“ in der Aula der Hauptschule.
Burscheid. „Besen, Besen, seid’s gewesen!“ Wie kann man solch einfachen Beschwörungsspruch vergessen! Bis die neugierige „Zauberschülerin“ (eigentlich Konzertpädagogin) Annette Willuweit das Drama mit den ungehorsamen Besen miterlebte, erzählte sie zuerst die aufregende Geschichte ihrer Reise mit den verschiedenen Abenteuern. Etwa 200 Kinder und Erwachsene hörten sehr gespannt zu. Was als Langzeit-Projekt vom Jugendorchester und dem Orchesterverein durchgeführt wurde, erklang am Sonntag in der Aula der Hauptschule.
Ganz auf die jungen Zuschauer eingestellt, stieg die Moderatorin sofort in einen lebendigen Dialog mit ihnen ein. Mit einem „Hokuspokus-Zauber“ ließ sie die mitwirkenden Instrumente in die Höhe schweben (in den Händen der Musikanten) und stellte jedes Orchesterteil für alle im Saal deutlich sichtbar vor. Die Handlung verpackte sie in eine fantasievolle Story.
Ihr Besuch in der Zauberschule des Harry Potter bekam seine musikalische Gestalt durch das Junior-Orchester unter der „Zaubermeisterin“ Heike Wendt. Die einzelnen Ton-Malereien des Komponisten Michael Story waren eine der differenziertesten Musikarrangements, die die jungen Bläser bisher meisterten.
Mit leichter Hand entwickelte die Pädagogin Willuweit den Fortgang der Geschichte. Das originelle Haus der russischen Hexe Baba Jaga konnte sie zum Glück verlassen, ohne gebraten zu werden. Zu diesem aufregenden Geschehen intonierte der Orchesterverein unter Uli Haas die Komposition des Anatoli Liadov. In der Besetzung wurden zusätzlich das große Kontra-Fagott und die Bass-Klarinette vorgestellt.
Von ihrer unglaublichsten Zeit vor dem Fenster des großen Zauberschlosses war die fiktive Begegnung der Reisenden mit dem Dichter der Ballade „der Zauberlehrling“ - mit Johann Wolfgang von Goethe. Der Dichterfürst schenkte ihr sogar das neue Gedicht über die blamable Geschichte des ungehorsamen Lehrlings. Natürlich hatte die Erzählerin das wertvolle Blatt mitgebracht und las die Strophen mit schauspielerischen Gesten vor.
Die einzelnen Szenen setzten die Musiker in passende Tonpassagen um — mal wuchtig, mal aufgeregt. Mit ein wenig Fantasie erstanden verzauberte Besen mit all ihren Eigenarten.
Nach einer Stunde intensiven Zuhörens bewunderten die Besucher die ausgestellten Blasinstrumente der Werkstatt WoodNBrass aus Viersen. Wolfgang Steinborn kennt Uli Haas als langjährigen Kunden und kam gerne der Bitte nach, die gold- oder silberfarbenen Blasinstrumente auszustellen. Besonders die roten, blauen, gelben und schwarzen zogen die Kinder an, obwohl diese nur aus Plastik waren. Steinborn könnte sich vorstellen, solche „hautnahe“Musik öfter zu organisieren.