Ein Mensch ohne Vorbehalte

Edith Mennen ist unerwartet im Alter von 75 Jahren verstorben.

Foto: Siewert

Burscheid. Die ehemalige Vorsitzende des Integrationsrates, Edith Mennen, ist am vergangenen Donnerstag völlig unerwartet im Alter von 75 Jahren verstorben. Wie der Vorsitzende des Integrationsrates, Manuel Rodrigues Machado, erklärt, sei sie erst vor kurzem von einer Reise aus Indien zurückgekehrt. „Das hat sich überhaupt nicht angedeutet.“

Mennen war seit 1994 Mitglied der Grünen. Nach den Worten der Burscheider Ratsfrau Ute Hentschel (Grüne) war sie „eine Frau ohne jedes Aber“ — „total engagiert“ und „grundgut“. „Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der so eine positive Grundhaltung zu den Menschen hatte.“ Für sie sei Toleranz nicht nur ein Schlagwort gewesen, sie habe die Toleranz auch gelebt. „Das hat mich unwahrscheinlich beeindruckt.“

Die Sprecherin der Stadt, Renate Bergfelder-Weiss, bezeichnet Edith Mennen als „sehr engagierte Frau“, die sich fast alleine den Jahrmarkt der Generationen und Kulturen auf ihre Fahne habe schreiben können. „Da war Frau Mennen unwahrscheinlich aktiv.“ Der Jahrmarkt der Generationen und Kulturen ist der Vorläufer des heutigen Interkulturellen Festes.

Edith Mennen war von 2004 bis 2009 Mitglied des Rates, eine halbe Wahlperiode als Fraktionsvorsitzende der Grünen. Sie gehörte bereits dem ersten Burscheider Ausländerbeirat an, der 1995 nach einer Unterschriftenaktion der Grünen und der Caritas gewählt wurde. Von 1998 bis 2010 war sie Vorsitzende des später in Integrationsrat umbenannten Gremiums. Zudem wirkte sie als sachkundige Bürgerin im Schul- und Sozialausschuss, Sportausschuss, Umweltausschuss und Wahrprüfungsausschuss mit.

Edith Mennen wurde in Graz/Österreich geboren. 1963 zog sie nach Deutschland, 1981 kam die Bayer-Chemielaborantin nach Burscheid.