„Ich habe sehr treue Fans“
Am 22. Dezember steht Gil Ofarim bei Disney in Concert „Magic Moments“ auf der Bühne in der Kölner Arena.
Was verbinden Sie persönlich mit Disney-Filmen?
Gil Ofarim: Ich bin damit aufgewachsen, meine frühesten Erinnerungen sind das Dschungelbuch. Außerdem liebe ich Lilo und Stitch — über diesen Film bin ich zu meinen Hunden, französische Bulldoggen, gekommen. Stitch sieht so ähnlich aus wie diese Hunde. Außerdem bin ich heute Vater zweier Kinder und die kann man, anders als bei vielen anderen Sendungen, mit guten Gewissen Disney-Filme im Fernsehen gucken lassen. Noch sind sie mit zweieinhalb Jahren und acht Monaten aber noch zu jung fürs Fernsehen. Ich selbst schaue auch noch gerne solche Filme an wie zuletzt den „König der Löwen“.
Gibt es eine Lieblingsfigur?
Ofarim: Ja, Stitch. Der ist ein Tollpatsch und will immer mit dem Kopf durch die Wand. Aber bei ihm gilt Hunde, die bellen, beißen nicht. Er ist im Herzen gut und sehnt sich nach einer Familie und Zusammenhalt.
Sie haben auch schon zwei eigene Songs für Disney-Filme beigesteuert.
Ofarim: Ja, und die waren für meine Karriere als Musiker sehr wichtig. Mein Münchener Produzent hatte mich gefragt und ich habe zugesagt. Für Disney zu arbeiten, ist für einen Sänger ein echter Ritterschlag. Außerdem habe ich zum ersten Mal deutsche Songs geschrieben. Sonst habe ich Englisch oder Hebräisch bevorzugt, weil ich Angst hatte, dass Deutsch als Sprache nicht rhythmisch genug ist. Und im Zuge der Filmsongs habe ich auch meine aktuelle Band Acht gegründet.
Gibt es eigentlich noch Fans aus ihren Anfangsjahren als Teeniestar?
Ofarim: Ich habe sehr treue Fans, die mich seit 20 Jahren unterstützen. Inzwischen hören schon deren Kinder meine Musik. Neulich hat mich eine gute Bekannte mit ihrer knapp 14-jährigen Tochter bei einer Kinopremiere begleitet. Dass diese meine Musik auch gut findet, macht mich ziemlich stolz.
Wie ist Ihr Verhältnis zu den alten Songs?
Ofarim: Zu der Zeit, in der sie veröffentlicht worden sind, waren sie stimmig und richtig. Wenn ich sie heute singe, ist das schon etwas nostalgisch. Aber ich werde nach der Disney-Tour eine EP vorbereiten und damit auf Tour gehen. Geplant ist eine Jubiläumstour, 20 Jahre nach meinem ersten Album, dort gibt es dann Potpourris mit Songs aus den zwei Jahrzehnten — von „Round ‘n’ Round“ über die Hardrockzeit bis zu meiner heutigen Band.
Was bedeutet für Sie jetzt die Disney-Tour?
Ofarim: Sehr viel. Es ist toll mit Stars wie Cassandra Steen unterwegs zu sein und auf der Bühne ein ganzes Orchester hinter sich zu haben. Meine Band bezeichne ich schon mal gerne als meine Fußballmannschaft. Aber jetzt sind wir mit dem gesamten Verein und den Fanclubs auf Tour und präsentieren Musik aus 80 Jahren Disney. Da freue ich mich sehr drauf.
Welche Songs werden Sie singen?
Ofarim: Ich bekomme die ganz großen Nummern wie „Can you feel the love tonight“ von Elton John aus dem „König der Löwen“. Dieser Song gehört zu meiner persönlichen Top 10, die von „Billie Jean“ über Queen bis zu einer ganzen Symphonie reicht. Es wird beim Disney-Konzert auch einen Song geben, bei dem ich Cassandra mit der Gitarre begleiten werde.
Wie schwer ist es, synchron zu den Filmszenen zu singen?
Ofarim: Das werde ich jetzt bei den anstehenden Proben erfahren. Ich werde meine Songs intensiv vorbereiten und dann schauen, was da bei den Proben auf mich zu kommt. Ich wollte auf jeden Fall dabei sein und freue mich jetzt, dass ich es geschafft habe. Besonders freue ich mich auch auf die Kölner Arena, daran habe ich sehr gute Erinnerungen.
Welche Beziehung haben Sie zu Köln?
Ofarim: Ich war als Teenie sehr viel in Köln und auch in diesem Jahr war ich oft in der Stadt. Diese war immer gut zu mir und ich kann mich noch gut an die Zeiten mit dem Sender Viva erinnern. Besonders gerne mag ich die Menschen in Köln. Die Menschen tragen ihr Herz auf der Zunge und verzeihen es einem auch, wenn man nach einem langen Flug die Stadt beim Auftritt verwechselt und Dortmund in Köln begrüßt. Das gab viele Lacher.
Sie sind Schauspieler und Musiker. Gerade gab und gibt es auch Filmpremieren mit Ihnen. Wie vereinen Sie all diese Bereiche?
Ofarim: Ich kann das ganz gut koordinieren und brauche einfach auch die Abwechslung. Das gibt mir meine Lebensenergie. Ich bin sehr dankbar, dass ich mein Leben so führen kann.
Service: Disney in Concert „Magic Moments“ gibt es am 21. Dezember in der Oberhausener Arena und am 22. Dezember in der Kölner Arena. Tickets für Köln: Tel. 0221/8020.
lanxess-arena.de