Eine halbe Million Euro für Fassaden
Im Ausschuss für Stadtentwicklung wurden Richtlinien für die Förderung von Fassadensanierungen beschlossen. Besitzer sollen finanziell unterstützt werden.
Burscheid/Hilgen. Die Stadt soll schöner werden. Das ist Teil des Ziels des „Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzepts Burscheid 2025“ der Verwaltung. Dass dafür auch die hiesige Architektur mitverantwortlich ist, ist einleuchtend. Dem wird jetzt auch mit den am Dienstag im Stadtentwicklungsausschuss beschlossenen Richtlinien für ein Fassadenförderprogramm Rechnung getragen. Denn die sind Grundlage für Fördermittel in Höhe von 185 500 Euro, die von der Stadt um weitere 79 500 Euro aufgestockt werden. Mit diesen Mitteln sollen Investitionen in gleicher Höhe - also 265 000 Euro — von Hauseigentümern unterstützt werden. Insgesamt soll das Programm also Fassadenarbeiten im Wert von rund einer halben Million Euro anstoßen.
Das Programm, das jetzt beim Land beantragt wird, bezieht sich dabei auf die Innenstadt Burscheids wie den Ortskern Hilgens. In genau festgelegten Bereichen sollen damit vor allem Denkmäler, historische Gebäude und stadtbildprägende Bauwerke in Schuss gebracht werden. Bürgermeister Stefan Caplan (CDU) betont aber, dass die beschlossenen Richtlinien nicht starr sein. Es gehe darum, je nach Einzelfall zu entscheiden und bei bedarf die entsprechenden Fördermittel zu verteilen.
Im Vorhinein hatte die Firma ASS (Architektur Stadtplanung Stadtentwicklung) eine Bestandsaufnahme erstellt, in der knapp 150 Bauten gesichtet und mögliche Baumaßnahmen aufgelistet worden waren. Caplan weißt aber darauf hin, dass die Auflistung keine Empfehlung sei und keine Relevanz für das eigentliche Programm habe. „Sie wurde nicht mitbeschlossen“. Man habe die Auflistung nur gebraucht, um der Bezirksregierung den möglichen Förderbedarf darzustellen.
Für Caplan ist der Beschluss jetzt eine durchweg positive Sache. „Wir haben zum ersten Mal die Chance, Leuten, die gestalterisch an ihren Fassaden und dem Stadtbild tätig werden wollen, finanziell unter die Arme zu greifen.“
Er hofft auch auf weitere Investitionen. Erstens weil es in anderen Kommunen zu weiteren privaten Maßnahmen geführt habe. Und zweitens weil auch die Begrünung und Gestaltung von privaten aber öf- fentlich zugänglichen Frei- und Gartenflächen mitgefördert werde.
Damit das funktioniert gewährt das Programm auch Geld für einen Kümmerer, der die Besitzer fachkundig an die Hand nimmt und berät und für ein einheitliches Bild bei den Arbeiten sorgen soll. Hartmut Schepanski (CDU) sagt, das sei nötig, um die Lage nicht zu „verschlimmbessern“.
Er freut sich ebenfalls über die Möglichkeit, am städtischen Erscheinungsbild zu arbeiten. Wichtig ist ihm der Hinweis, dass keiner gezwungen werde, etwas zu tun, alle geschehe freiwillig, auf eigene Bewerbung.