Eltern: Neuer Spielplatz ist gefährlich

Familien im Neubaugebiet Brucher Feld üben Kritik am Investor und setzen jetzt auf die Stadt.

Burscheid. So hatten sich das die Familien, die ins Neubaugebiet Brucher Feld gezogen sind, nicht vorgestellt. Der versprochene Spielplatz wurde zwar gebaut und ist auch benutzbar - aber zufrieden sind sie trotzdem nicht.

"Die Schaukeln stehen zu dicht am Hang, wenn da ein Kind runterfällt, fällt es viel zu tief", erklärt Sabrina Rauch. Während sie kopfschüttelnd auf den Hang blickt, verdeutlicht ihre Tochter Fabienne gleich ein weiteres Problem: Die Kleine schaukelt ausgelassen - wer zwischen Schaukel und Sandkasten vorbeigehen will, muss aufpassen, nicht von Fabiennes Füßen getroffen zu werden. "Der Durchgang zur Wippe ist zu schmal", sagt Daniela Peters, "wenn da größere Kinder schaukeln, wird das ganz schön eng."

Doch damit nicht genug. Der aufgestellten Wippe fehlt die Federung, derzeit prallt die Sitzfläche auf den blanken Boden. "Was ist, wenn da mal ein Fuß drunter gerät?", fragt Petra Scholz. "Da müssten längst Federungen sein". Auch das aufgestellte Wipptier im Sandkasten ist aus Elternsicht mehr Gefahrenquelle als Spielvergnügen: Der Metallfuß, der sich eigentlich unter der Erde befinden müsste, ragt aus dem Sand heraus. "Darunter befindet sich ein Regenrückhaltebecken. Tiefer lässt sich das Wipptier wohl nicht setzen", sagt Sabrina Rauch. Gebaut wurde der Platz vom Investor des Neubaugebiets, die Stadt will den Spielplatz in Kürze übernehmen. "Dann ändert sich hoffentlich etwas, so kann dieser Spielplatz ja wohl nicht abgenommen werden", sind sich die Mütter einig.

Sollte der Spielplatz von der Stadt übernommen werden, wäre dies Spielplatz Nummer 27 im gesamten Stadtgebiet. Alle müssen von der Stadt regelmäßig gewartet werden. Im Einzelnen heißt das, dass es eine wöchentliche Kontrolle im Hinblick auf offensichtliche Gefahrenquellen gibt und eine jährliche sicherheitstechnische Überprüfung, zudem stehen Grünpflege und das Leeren von Abfallbehältern an. Macht unter dem Strich Kosten von jährlich 50000 Euro, die die Stadt für Spielplätze ausgibt.

Ein Problem mit dem etwa der Spielplatz Müllersbaum zu kämpfen hat, sind die Hinterlassenschaften von Hunden. "Mit dem Aufstellen der Hundekotbeutelspender hat sich die Situation aber etwas entschärft", sagt Stadtsprecher Siegfried Kempf. Weil viele Spielplätze auch immer wieder Vandalismusschäden aufweisen, hatten Ordnungsamt und Polizei seit Mai verstärkt den Spielplatz am Griesberg kontrolliert - mit Erfolg: "Seither sind dort keine Sachbeschädigungen mehr festgestellt worden", sagt Polizeisprecher Peter Raubuch.