Evers geht womöglich schon Ende März 2011
Geschäftsführer kündigt für das kommende Jahr hohe Investitionen in die Gießerei an.
Burscheid. Mit Überraschung und Bedauern ist der angekündigte Ausstieg des Geschäftsführers Karsten Evers bei Federal Mogul (FM) zur Kenntnis genommen worden. Evers hatte wie berichtet am Mittwoch seine Mitarbeiter darüber informiert, das Unternehmen im Laufe des kommenden Jahres verlassen zu wollen.
Offiziell läuft der Vertrag des 43-Jährigen zwar noch bis Ende 2011, aber derzeit gibt es Gespräche, die ihm einen früheren Abschied ermöglichen sollen. Er selbst strebe ein Ausscheiden zum 31. März an, sagte Evers gestern gegenüber dem BV.
Der Abschied von FM nach knapp fünf Jahren erfolge nicht etwa im Groll oder aufgrund von Verwerfungen, „sondern ich fühle mich hier sehr wohl und wäre gerne auch noch ein paar Jahre geblieben“. Aber dadurch würden nach seiner Einschätzung die Chancen auf persönliche Weiterentwicklung sinken.
Evers strebt nach eigenen Angaben eine „standortübergreifende Aufgabe an“, in der seine Verantwortung auf Einkauf und/oder Vertrieb ausgeweitet werde. Kernpunkt solle aber die Produktion bleiben.
Eine Entscheidung für seinen neuen Arbeitgeber sei noch nicht gefallen; es gebe aber mehrere Angebote, zum Teil auch aus der Region. Die Frage, wo er künftig tätig sein wird, hängt offenbar auch vom Zeitpunkt seines Ausscheidens ab.
Jetzt sei der Zeitpunkt für einen Wechsel gut, glaubt Evers. Die Wirtschaftskrise sei überwunden, allein 2011 sollen am Standort Burscheid weit über zehn Millionen Euro investiert werden, der Großteil davon in die Modernisierung der Gießerei. Dieses Projekt werde sich aber über mehrere Jahre hinziehen, sodass sein Nachfolger noch genügend Gestaltungsmöglichkeiten habe. Wer das sein wird, ist aber noch völlig offen.
Der IG-Metall-Bevollmächtigte Witich Roßmann bedauerte den angekündigten Fortgang von Evers, „auch wenn der Schritt für ihn persönlich zu begrüßen sein mag“. Es habe während der Krise zwar harte Verhandlungen gegeben, „aber sie haben zu guten Ergebnissen geführt. Evers ist es gelungen, viele Komponenten nach Burscheid zu holen, sodass der Beschäftigungsabbau wieder rückgängig gemacht werden konnte.“
Die FM-Betriebsratsvorsitzende Nicole Ilbertz zeigte sich überrascht von der Nachricht, sprach aber auch davon, dass es während der Wirtschaftskrise zwar „emotional und schwierig“ gewesen sei, „aber wir haben gut zusammengearbeitet“.
„Ich drücke ihm die Daumen“, reagierte Bürgermeister Stefan Caplan auf die Ankündigung. „Wir hatten ein gutes Verhältnis und die Zusammenarbeit war mehr als ordentlich.“ Caplans Vorgänger Hans Dieter Kahrl hatte sogar Evers’ Trauung übernommen. er