Federal-Mogul: Zwei Listen für die Betriebsratswahl
Am 19. März treten IG Metall und Demokratische Metaller an. Die Zahl der Sitze erhöht sich auf 17.
Burscheid. Die nächste Betriebsratswahl bei Federal-Mogul (FM) wird nicht wie vor vier Jahren eine Persönlichkeits-, sondern wieder eine Listenwahl. Am Mittwoch dieser Woche lief die Frist zur Einreichung von Listen aus. Neben einer offiziellen IG-Metall-Liste (IGM) kandidiert die Liste der Demokratischen Metaller, in deren Reihen sich gleichwohl auch eine Reihe von IG-Metall-Mitgliedern befinden.
Hätten sich die Kandidaten auf eine gemeinsame Liste verständigt, hätten die FM-Mitarbeiter maximal so viel Stimmen vergeben können, wie der Betriebsrat Sitze hat. Jetzt kann jeder stattdessen nur ein Kreuz hinter der Liste seiner Wahl machen. Entsprechend dem Ergebnis ziehen dann die jeweiligen Mitglieder nach ihrer Platzierung auf der Liste in den Betriebsrat ein.
Gewählt wird am Mittwoch, 19. März. Statt bisher 15 sind dann 17 Betriebsratsplätze zu vergeben. Zwar hatten Leiharbeiter auch bisher schon aktives Wahlrecht. Ihre Zahl wurde aber bisher bei der Festlegung der Betriebsratsgröße nicht berücksichtigt. „Das ist jetzt erstmals anders aufgrund einer noch sehr aktuellen Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts“, sagt IGM-Bevollmächtigter Witich Roßmann. Bei vier Freistellungen wird es aber bleiben.
Die FM-Betriebsratsvorsitzende Nicole Ilbertz bedauert, dass eine gemeinsame Liste nicht zustande kam. „Von unserer Seite hat es ein Gesprächsangebot gegeben, das aber leider abgelehnt wurde.“ Auf Seiten der Demokratischen Metaller moniert man dagegen, von der Kölner IG-Metall-Zentrale habe es keinerlei Vermittlungsbemühungen gegeben.
Das Misstrauen ist geblieben, auch wenn die Zeit der öffentlichen Schlammschlachten vorbei zu sein scheint. Nach der Wahl vor vier Jahren hatten sich IG Metaller und Demokratische Metaller mit einem Stimmverhältnis von 8:7 gegenübergestanden und zum Teil erbittert bekämpft. Später veränderte sich das Verhältnis durch den Rücktritt von Thomas Hahn und Gabriele Müller aufgrund der IGM-Nachrücker auf 10:5.
Thomas Hahn, 2010 mit den meisten Stimmen aus der Persönlichkeitswahl hervorgegangen, will nun trotz seines Rücktritts wieder für die Demokratischen Metaller antreten, allerdings nur auf einem hinteren Platz. Noch weiter hinten wird sich der frühere Betriebsratsvorsitzende Michael Bergmann finden. Der Grund: Im Frühjahr beginnt die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit. Dann müsste er sich ohnehin aus dem Betriebsrat zurückziehen.
Die eingereichte IG-Metallliste wird von Nicole Ilbertz angeführt, die 2010 hinter Thomas Hahn das zweitbeste Ergebnis einfuhr. Auf Platz zwei folgt Ercan Demier, auf Platz drei Harald Mebus. Jetzt prüft der Wahlvorstand die Korrektheit der eingereichten Listen. Nächste Woche Donnerstag sollen dann alle Namen per Aushang bekanntgegeben werden.