Feilschen um die Zufahrt
Die Anbindung an die Witzheldener Straße soll womöglich noch weiter nach Westen verschoben werden.
Burscheid. Drei Wochen ist es gerade her, dass im Stadtentwicklungsausschuss der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan zum Thiel-Gelände getroffen wurde. Da hatte es noch geheißen, die Erschließungsstraße solle neben dem Haus Nr. 48 in die Witzheldener Straße einmünden. Inzwischen wird bereits eine weitere Lösung geprüft.
Sie liegt ein Stück weiter westlich - dort, wo ein Wirtschaftsweg zu dem ehemaligen Bauernhof in Hürringhausen führt, der heute der Daun-Gruppe gehört. Ein benachbarter Schotterweg erschließt noch einen etwas zurückgelegenen Neubau.
Hier lebt seit diesem Jahr Markus Leu mit seiner Familie. Und der EDV-Spezialist fühlt sich von den Überlegungen, die ihm in dieser Woche eröffnet wurden, kalt erwischt: "Wir haben das Grundstück 2005 gekauft, im vergangenen Jahr gebaut und wollten ins Grüne ziehen." Ähnlich gehe es zwei Nachbarn, die die anderen Parzellen des dreigeteilten Baugrundstücks erworben haben. Beim Kauf habe sie niemand über die Option einer Erschließungsstraße vor der Haustür informiert.
Grund für die neuen Überlegungen zur Erschließung des geplanten Neubaugebiets sind Vorgaben des Landesbetriebs Straßen. Laut Kurt Berger vom Stab Stadtentwicklungsplanung im Rathaus will der Landesbetrieb keine drei Einmündungen in die Witzheldener Straße in unmittelbarer Abfolge. Die Zufahrten sollen gebündelt werden. "Außerdem müssen wir noch eine Linksabbiegerspur und eine Querungshilfe auf der Witzheldener Straße unterbringen", sagt Berger. An der neu diskutierten Stelle soll das angeblich besser funktionieren - auch weil hier ein Streifen an der Straße in städtischem Besitz ist. Jetzt müsse man mit den Eigentümern der Privatzufahrten sprechen.
Markus Leu verbindet damit keine großen Hoffnungen mehr: "Wenn wir die letzte Möglichkeit sind, ist das doch so gut wie beschlossen."