Feuer in der Lindenpassage: Hoffnung auf mehr Sicherheit
Nach dem Feuer vom Freitagabend warten die Geschäftsleute sehnlichst auf den Eigentümerwechsel. Der Vorfall ist nur die Spitze des Eisbergs.
Burscheid. Die Probleme mit auffällig gewordenen Jugendlichen in der Lindenpassage haben mit dem Feuer am Freitagabend ihren bisherigen negativen Höhepunkt erreicht. Allein der Aufmerksamkeit einiger Geschäftsinhaber sowie dem schnellen Eingreifen der Feuerwehr war es zu verdanken, dass das verantwortungslose Zündeln einiger Halbstarker nicht schlimmeren Schaden angerichtet hat.
Ein Kleiderständer, der mutmaßlich bewusst von den Jugendlichen in Brand gesetzt wurde, hatte im hinteren Teil der Lindenpassage für starke Rauchentwicklung gesorgt. Roswitha Gehrmann wollte gerade zum Ladenschluss die Kleiderständer in ihr Modegeschäft holen, als sie von einer Frau zugerufen bekam, dass sie die Feuerwehr alarmieren solle. „Das ging alles ganz schnell. Dann kam auch schon eine richtig große und dunkle Wolke aus der Richtung vom KiK, wo wohl die Kleider verbrannt sind, die dort hingen“, erzählte Roswitha Gehrmann am Tag nach dem Feuer.
Feuerwehr und Polizei rückten umgehend an, sperrten die Passage und dank der eingespielten Burscheider Einsatzkräfte war das Feuer binnen weniger Minuten gelöscht. „Meine Kollegin hat nach Feierabend glücklicherweise noch einen Kaffee nebenan getrunken und von dort gesehen, dass es brennt. Sie hat dann sofort Bescheid gegeben, dass die Feuerwehr gerufen werden muss. Nicht auszudenken, was da hätte passieren können, wenn so etwas später am Abend geschehen wäre“, erklärte Petra Tillmanns (Bergische Schnatterhütte).
Dabei ist das Problem nicht neu. Die Leute rund um die Lindenpassage berichten, dass es beinahe täglich und vor allem in der Zeit nach Ladenschluss Ärger mit pöbelnden und betrunkenen Jugendlichen gibt. Dadurch, dass die Lindenpassage an das Parkhaus und das Parkdeck des Kaufparks anschließt, ist das Areal frei begehbar.
Bleibende Eindrücke ihres destruktiven Zeitvertreibs haben die Jugendlichen unter anderem an den Türen und Wänden hinterlassen, die man in Richtung des Parkhauses passiert. Außerdem ist der Fahrstuhl, der aus dem Parkhaus zum Kaufpark hochfährt, mit Farbe beschmutzt.
Ein Passant
„Das ist einfach nur traurig. Man darf das natürlich nicht verallgemeinern, aber was ist mit den jungen Leuten heute nur los? Kriegen die denn gar keine Werte mehr von den Eltern vermittelt? Man macht doch nicht einfach so Sachen von anderen Leuten kaputt“, wunderte sich ein Bürger, der sich den Schaden in der Passage kopfschüttelnd ansah.
Ein anderer Passant ging noch einen Schritt weiter und sagte, dass „das jetzt vielleicht endlich mal ausreicht, damit hier etwas für die Sicherheit von Geschäftsleuten und Kunden getan wird. Kameras oder ein Sicherheitsdienst wären die beste Lösung, auch wenn da wieder keiner weiß, wer das bezahlen soll. Es ist schon traurig, dass so etwas in so einem schönen Städtchen wie Burscheid notwendig ist.“
Geschäftsleuten und Kunden gleichermaßen steckte der Schreck am Wochenende noch sichtbar in den Gliedern. Vor allem war aber die Erleichterung spürbar, dass nichts Schlimmeres passiert ist und niemand verletzt wurde. „Unsere Eisdiele liegt zwar am Ausgang der Passage, aber wenn es hier wirklich mal richtig brennt, betrifft das ja uns alle hier. Das ist nicht schön, wenn mutwillig Dinge kaputtgemacht werden“, finden Antonio Cortes und Giuseppe Cappai vom Eiscafé San Marco.
Neue Erkenntnisse erhoffen sich die Betreiber der Ladenlokale für den Anfang des neuen Jahres, wenn der Besitzer der Lindenpassage wechselt und das Thema Sicherheit spätestens nach den Geschehnissen vom Freitagabend wohl zur Sprache kommen wird.