Flüchtlingshilfe: Spendenbereitschaft hält weiter an
Mit dem Geld der Burscheider Initiative wurden unter anderem Computer und Tablets zur Sprachförderung gekauft.
Burscheid. Zur zweiten Jahreshauptversammlung seit ihrem Bestehen hat die Flüchlingshilfe Burscheid jetzt ins Kulturbadehaus eingeladen. Von den eingetragenen 37 Mitgliedern erschienen fünfzehn Stimmberechtigte und konnten zu den inhaltlichen Hauptpunkten viel von den Erfahrungen des vergangenen Jahres berichten.
Im Ablauf der üblichen Regularien interessierten speziell die Zahlen des Kassenwartes Manfred Jautelat. „Wir sind dankbar, dass auch nach dem Abflauen des geballten Flüchtlingsstroms die Spendenbereitschaft der Sponsoren und Privatpersonen nicht nachgelassen hat. Einzelspenden bis zur Höhe von 500 Euro hoben sich daraus hervor. Aufgestockt wurde die Habensumme auch durch den Erfolg des Wrobel-Konzertes und die Idee mancher Privatleute, bei Familienfeiern ihre Geschenkwünsche umzuleiten. So hielten sich laut Jahresbilanz 2016 die Gesamt-Einnahmen (16 000 Euro) und die Ausgaben an unterstützte Projekte (etwa 15 000 Euro) fast die Waage. Besonders die aufgestockte Technik — Computer und Tablets — in der Stadtbücherei, der Montanusschule und der VHS machten sich für die optimalere Sprachförderung der Burscheider „Gäste“ sehr bezahlt. Positive Erfahrungen konnten auch von den neu eingerichteten Handarbeits- und Nähkursen in der Begegnungsstätte Tri-Café berichtet werden.
Als die Vorsitzende Dagmar Zimmer den Punkt Projekte 2017 zur Sprache brachte, konnte sie für September eine fest geplante Ehrenamts-Börse im Megafon nennen. Es bestehe die Hoffnung, dass dadurch viele weitere Mitdenker und -helfer dazukommen. Das Frühlingsfest im Mai bietet ebenfalls Raum für Öffentlichkeitsarbeit — die Einzelheiten werden noch erarbeitet.
Unter den Vorschlägen für mögliche weiteren Aktionen bekamen die Gedanken von Barbara Sarx-Jautelat einen wichtigen Stellenwert. „Es bringt unsere Sache nicht im gewünschten Maß voran, wenn wir Projekte planen, denen unsere eigenen geistigen und emotionellen Bedürfnisse zugrunde liegen. Es wäre hilfreich, wenn sich aus den jeweiligen Kultur- und Bevölkerungskreisen der Flüchtlinge und Asylanten Personen finden würden, die uns erklären könnten, was in Wahrheit auf dem Wunschzettel dieser Menschen steht. Das wird keine leichte Aufgabe sein, weil es innerhalb der ,bunten’ Gruppen viel mehr gravierende Unterschiede gibt, als es bisher nach außen sichtbar ist.“
Dass diese Herausforderungen aber das Engagement des Vereins eher festigen werde, wurde in allen Gesprächen des Abends deutlich. Über den aktuellen Stand der Dinge ließ sich auch Bürgermeister Stefan Caplan informieren, der aus terminlichen Gründen erst zur späten Stunde teilnehmen konnte.