Fragen an Michael Baggeler (BfB-Kandidat)

Was machen Sie zuerst, wenn Sie als Bürgermeister gewählt sind?

Mich nicht in Aktionismus üben. Viele Gespräche führen sowohl mit den Fach- und Produktbereichsleitern als auch mit den Mitarbeitern.

Gibt es Prinzipien, die Sie auch gegen eine Mehrheit durchsetzen wollen?

In der Kommunalpolitik ist Pragmatismus gefordert, keine Prinzipenreiterei.

Welches Gebäude würden Sie gerne abreißen, wenn Sie keine Rücksicht auf Gesetze, Behörden oder Interessen nehmen müssten?

Das Eckhaus Haupt-/Mittelstraße und das einstige Wohnheim im Luisental.

Ihr Lieblingsort in der Stadt?

Eine besondere Stelle am Eifgenhöhenweg mit einem tollen Blick über das Eifgental.

Welchen politischen Fehler würden Sie gerne ungeschehen machen?

Dass ich die Bereitschaft des Establishments der CDU, Glaubwürdigkeit und Fairness für die eigenen Ziele zu opfern, unterschätzt habe.

Welche Fähigkeiten des alten Amtsinhabers würden Sie gerne besitzen?

Seinen Gleichmut.

Und welche lieber nicht?

Seine Schwäche für süße Likörweine.

Was sind Ihre politischen Stärken?

Durchsetzungsvermögen auf der einen, die Fähigkeit zum Ausgleich auf der anderen Seite.

Und Ihre persönlichen Schwächen?

Ungeduld und mitunter zu viel Emotionalität.

Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch?

"Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann (wobei das nicht auf dem Nachttisch liegt. Da liegt stets die aktuelle Ausgabe des "Spiegel").

Welche Musik hören Sie, wenn Sie nach einem anstrengenden Tag Ruhe finden wollen?

Vonda Shepard oder die Spätwerke von Reinhard Mey.

Welches Geschäft vermissen Sie in der Stadt?

Herrenausstatter.

Wer sind Ihre Vorbilder - und warum?

Die Frauen und Männer, die Deutschland nach dem totalen Zusammenbruch 1945 wieder aufgebaut haben. An diesem absoluten Tiefpunkt, bei all dem persönlichen Leid, nicht resigniert zu haben, ist eine unvorstellbare Leistung.

Ihr Lieblingsheld in der Geschichte?

Otto von Bismarck in all seiner Widersprüchlichkeit.

Was kochen Sie selber gerne?

Spaghetti mit Soße nach Gefühl.

Was trinken Sie am liebsten?

Blauen Spätburgunder und Kölsch.

Worüber können Sie lachen?

Über vieles und über mich selbst.

Wen ertragen Sie nur mit Humor?

Oskar Lafontaine.

Welcher Satz, den Sie einmal gehört oder gelesen haben, beschäftigt Sie?

"Was die anderen nicht können, kann ich auch" (Kanzlerkandidat Horst Schlämmer, 2009).

Michael Baggeler (*6. August 1967) ist freiberuflicher Medizin-Journalist. Er war von 1984 bis 2009 Mitglied der CDU, davon insgesamt 14 Jahre Burscheider Parteivorsitzender. Nach parteiinternen Auseinandersetzungen wurde er im Dezember 2008 offiziell unabhängiger Bürgermeisterkandidat, zählte aber einen Monat später zu den Gründungsmitgliedern der CDU-Abspaltung "Bündnis für Burscheid" (BfB).