Frau nach blutigem Ehestreit im Krankenhaus verstorben

Die 36-Jährige konnte nach dem Einsatz am Montag in Blecher nicht gerettet werden. Ihr Mann (38) soll sie zuvor lebensgefährlich verletzt haben. Er ist verhaftet worden.

Frau nach blutigem Ehestreit im Krankenhaus verstorben
Foto: Doro Siewert

Rhein.-Berg. Kreis. Die Hauptstraße in Blecher ist eigentlich nur eine unscheinbare Durchfahrtstraße zwischen Altenberg und Burscheid - mehr oder weniger befahren. Rechts und links zumeist Einfamilienhäuser, dazwischen Zufahrtsstraßen, die zu weiteren Eigenheimen führen. Bescheiden ist es und unaufgeregt.

Doch am Montag um 15 Uhr gerät hier die Welt aus den Fugen. Einsatzkräfte aus allen Richtungen rasen mit Blaulicht und Martinshorn auf ein Einfamilienhaus wenige Meter hinter der Ortsgrenze von Burscheid zu. Mit Pistolen bewaffnete Polizisten stürmen in das Haus, Rettungskräfte kümmern sich offenbar um eine schwer verletzte Frau. Ein Zeuge berichtet dem Bergischen Volksboten, dass vor der Haustür ein Mann kniet. Er soll gefesselt sein, bluten und wird, so heißt es, von einem bewaffneten Polizisten in Schach gehalten. Das mutmaßliche Opfer, die 36-jährige Ehefrau, wird mit schwersten Verletzungen in einem Rettungswagen in eine Klinik transportiert. Der 38-jährige Ehemann später ebenfalls — unter Begleitung von Polizisten. Er soll aber nur leicht verletzt sein.

Am Abend teilen Polizei und Staatsanwaltschaft dann mit, dass die Frau wenig später im Krankenhaus verstorben ist. Wie sich jetzt herausstellt, hat der Ehemann selbst den Notruf gewählt und die Polizisten zu dem Tatort gerufen. Und er wird sie zu dem Zeitpunkt schon davon in Kenntnis gesetzt haben, was auf sie zukommt. Entsprechend sensibel reagieren die Beamten, als sie den Notruf erhalten und setzen etliche Einsatzkräfte auch mit Zivilfahndern in Bewegung. Helfen können sie dem Opfer nicht mehr.

Nach späterem Kenntnisstand der Polizei soll der 38-Jährige seine Frau im Streit lebensgefährlich verletzt haben. Worum es bei der Auseinandersetzung ging und warum die Frau keine Chance hat, die ihr zugefügten Verletzungen zu überleben, all das bleibt vorerst unklar. In einer Pressemitteilung heißt es lediglich: „Der Tatverdächtige ist vorläufig festgenommen und wird dem Haftrichter vorgeführt. Eine Mordkommission der Polizei Köln hat die Ermittlungen aufgenommen.“

Ein Nachbar berichtet, dass die Eheleute seit vier Jahren in dem Haus gelebt haben. Näher bekannt sei man nicht miteinander, aber die beiden hätten sich nicht mehr verstanden und in Trennung gelebt.

Auf der Straße hätten während des Einsatzes teilweise chaotische Verhältnisse geherrscht. Auch ein Bus mit Schulkindern an Bord habe warten müssen. Später seien einige Kinder ausgestiegen.