Freitreppe an St. Maria im Kapitol
Die Stadt investiert rund 2,2 Millionen Euro für die städtebauliche Aufwertung.
Köln. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 7. Juni den Bau einer Freitreppe vor der Kirche St. Maria im Kapitol beschlossen. Die 90 Meter lange Treppe soll die sanierungsbedürftige Stützmauer entlang der Pipinstraße in der Innenstadt ersetzen. Zusätzlich wurden zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Verkehrssicherheit weitere Baumaßnahmen für die unmittelbare Umgebung beschlossen.
Die Freitreppe hat als künftiger Endpunkt der Via Culturalis eine große städtebauliche Bedeutung. Auf dem Kulturpfad zwischen dem Kölner Dom im Norden und St. Maria im Kapitol im Süden werden zwei Jahrtausende Stadt- und Kulturgeschichte im öffentlichen Raum sichtbar gemacht.
Um den Blick auf St. Maria im Kapitol freizugeben, sollen die drei im Eigentum der Kirche befindlichen Garagen vor dem Nordchor der Kirche abgerissen und die Abrissfläche analog zum historischen Umfeld in Natursteinmaterialien gepflastert werden. Die Kirche hat dem Abriss bereits vertraglich zugestimmt.
Die Freitreppe verknüpft künftig den Elogiusplatz und Klein St. Martin mit dem historischen römischen Kapitolshügel, der durch die Umgestaltung und Freistellung eine deutliche Aufwertung erfährt. Die Stufen der geplanten Treppenanlage werden passend zum historischen Umfeld in Grauwacke ausgeführt, einem im Bergischen Land abgebauten Naturstein. Durch den Höhenunterschied entlang der Pipinstraße nimmt die Anzahl der Treppenstufen in westliche Richtung (Richtung Hohe Straße) ab. Zur besseren Abgrenzung des Bereichs zwischen den Treppenstufen und dem Gehweg an der Pipinstraße wird über die gesamte Treppenlänge ein Streifen aus kleinen Pflastersteinen eingebaut.
Voraussichtlich Anfang 2019 wird mit den vorbereitenden Arbeiten, wie der Verlegung von Versorgungsleitungen, begonnen. Danach wird die vorhandene Stützwand abgerissen und der Bau der Treppenanlage kann beginnen. Für die reine Bauzeit rechnet die Verwaltung mit einem Zeitraum von etwa neun Monaten.
Zusammen mit dem Beschluss über die Freitreppe hat der Rat die Verwaltung auch mit weiteren Bauvorhaben in der direkten Umgebung beauftragt. Um dem Bereich um Klein St. Martin eine einheitliche Oberflächengestaltung zu geben, wird der nördlich der Pipinstraße gelegene Gehweg umgebaut. Der an Klein St. Martin vorhandene Grünstreifen wird auf zwei Baumscheiben reduziert, um im dortigen Gehwegbereich Außengastronomie zu ermöglichen. Nach Abschluss der Arbeiten für die Treppe wird auch der Gehweg entlang der Pipin-straße umgestaltet und zu Lasten des derzeit vorhandenen Parkstreifens verbreitert. Der bauliche Radweg in Richtung Rheinuferstraße wird entfernt und auf der Pipinstraße stattdessen ein Radschutzstreifen markiert. Zudem wird das Podest (der erhöhte Gehweg) abgerissen und die Fläche dem Gehweg zugeschlagen.
In Zusammenhang mit den baulichen Änderungen entlang der Pipinstraße wird auch der Knotenpunkt Pipinstraße/Heumarkt/Am Malzbüchel saniert und auf der Fahrbahn ein Radschutzstreifen in Fahrtrichtung Deutzer Brücke markiert. Die Gesamtkosten betragen voraussichtlich rund 2,2 Millionen Euro.