Gemeindezentrum: Nach dem Umzug wird improvisiert

Wenn die Freikirchliche Gemeinde ihr neues Gemeindezentrum in Beschlag nimmt, ist der Innenausbau noch nicht fertig.

Gemeindezentrum: Nach dem Umzug wird improvisiert
Foto: Siewert, Doro

Burscheid. Zwei Jahre Bauzeit und viele Stunden Eigenleistung liegen hinter der Freikirchlichen evangelischen Gemeinde — und die Zielgerade vor ihr: Ende Februar wird das bisherige Gemeindehaus an der Höhestraße (wie beim Verkauf im vergangenen Frühjahr vereinbart) an den neuen Besitzer Martin Pyschny, Klavierbauer aus Witzhelden, übergeben. Anfang März findet dann der erste Gottesdienst im neuen Gemeindezentrum an der Weiherstraße statt.

Gemeindezentrum: Nach dem Umzug wird improvisiert
Foto: Siewert, Doro

Dort wird sich die derzeit 86-köpfige Gemeinde aber zunächst mit einem Provisorium arrangieren müssen. Der Jugendbereich im Souterrain, der gerade seinen Estrich erhält, soll als Gottesdienstraum dienen, bis der Innenausbau des weinrot abgesetzten quadratischen Hauptgebäudes abgeschlossen ist. Auch hier bringen sich Gemeindemitglieder wieder ehrenamtlich ein: Die Auskleidung der Akustikdecke im Zeltdach erfolgt in Eigenarbeit.

Gemeindezentrum: Nach dem Umzug wird improvisiert
Foto: Siewert, Doro

Über einen so langen Zeitraum die Helfer bei der Stange zu halten, ist kein leichtes Unterfangen. Trotzdem macht Architekt Michael Koppetsch, zugleich Mitglied der Gemeindeleitung, allenfalls eine kleine zwischenzeitliche Motivationsdelle aus. „Wir sind mindestens immer samstags mit vier bis acht Leuten auf der Baustelle. Vergangene Woche waren es sogar 16.“

Insgesamt, so schätzt Koppetsch, stecken in dem 1,8-Millionen-Euro-Projekt 250 000 Euro an Eigenleistungen. Der Verkauf der Immobilie in der Höhestraße, Fördergelder für die Sanierung des integrierten Denkmals und das eingebrachte Eigenkapital senken die finanzielle Belastung der Gemeinde weiter. „Jetzt freuen sich alle auf den Umzug.“

Zum 1. April, also einen Monat nach dem Einzug der Gemeinde, will das freikirchliche Diakonische Werk Bethanien den Betrieb seiner Tagespflege aufnehmen. Sie ist unter dem Gottesdienstraum im Hauptgebäude untergebracht. 14 Plätze stehen montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr zur Verfügung. Interessierte Burscheider können sich von dem neuen Angebot und den Räumlichkeiten am Samstag, 29. März, bei einem Tag der offenen Tür ein erstes Bild machen.

Im Laufe des Sommers soll schließlich auch das Provisorium im Jugendbereich sein Ende finden und der eigentliche Gottesdienstraum in Betrieb genommen werden. Dann hat die Gemeindejugend ihr Souterrainreich allein für sich — mit Bühne und dem reizvollen Blick in den Gewölbekeller des angrenzenden Denkmalbaus.

Dort hat sich seit dem Richtfest im September nicht viel getan. Pastor Lukas Schülbe hat sein Büro eingerichtet, die restlichen Räume warten auf die schrittweise Belebung ab März. Diese soll im Übrigen im gesamten Zentrum später auch durch Vermietungen für Veranstaltungen erfolgen. Koppetsch: „Das ist ausdrücklich so gewollt und es gibt auch schon erste Anfragen.“