Burscheid - Stadtplanung Gestaltungsoffensive: Wohnungen statt „Netto“
Planer wollen ein schöneres Bild der Stadt erzielen.
Burscheid. Die Stadt Burscheid plant eine Gestaltungsoffensive. Parallel zum Umbau der Hauptstraße und des Marktplatzes sollen Hausbesitzer, Einzelhändler und Gastronomen angesprochen werden. Das Ziel ist klar: ein schöneres Stadtbild. Hier kommt das Fassadenprogramm ins Spiel. Dort gibt es für die Eigentümer Fördergeld — im Höchstfall 5000 Euro pro Maßnahme. Das Geld stammt aus dem großen Komplettpaket, mit dem NRW nach positiven Bescheid den Innenstadtumbau unterstützt. Förderfähig sind Immobilien, die im öffentlichen Raum liegen oder einsehbar sind.
Für Hans-Joachim Hamerla vom Planungsbüro ASS ist dies nur ein Bestandteil der notwendigen Innenstadtsanierung Burscheids. Wie er am Mittwochabend in der Aula der Hauptschule erläuterte, könne das „alte Dorf“ im jetzigen Zustand auf Dauer kein Einzelhandelsstandort sein. Der jetzige Standort des Netto-Marktes müsse umgewandelt werden. Angedacht ist laut IEHK Altenwohnen oder Eigentumsbildung, das bis nach Leverkusen und Köln ausstrahlen könne. Wichtig sei allerdings, alles auf eine Höhe zu bringen. Sollte ein Neubau für Senioren an der Pastor-Löh-Straße entstehen, kann die Steigung in Richtung Hauptstraße schwerlich bestehen bleiben.
Barrierefreiheit war am Mittwoch das Schlagwort, das auch dem Umbau des Marktplatzes galt. Der Platz soll größer und ebenerdig werden. Hans-Joachim Hamerla hatte schon Visionen vor Augen, was dort künftig alles stattfinden könne: Feierabendmärkte und Antiquitätenbasare beispielsweise. Dafür müssten die Glasdächer, die ohnehin weder vor Regen noch vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützten, weichen.