Gutachten: Der Kunstrasen ist tragfähig

Ergebnisse des Ingenieurbüros Hallbach & Lange liegen vor: Tragfähigkeit und Durchlässigkeit sind in Ordnung.

Burscheid. "Es sieht gar nicht so schlecht aus auf beiden Plätzen." Mit dieser vorsichtigen Einschätzung bewertet der erste Beigeordnete und Sportdezernent Stefan Caplan das Ergebnis des Gutachtens für die Fußballplätze in Hilgen und Burscheid.

Das etwa zehnseitige Schriftstück mit Anlagen des Ingenierbüros Hallbach & Lange aus Sprockhövel liegt der Verwaltung seit vergangener Woche vor. In dieser Woche wurde es vom Beigeordneten studiert, Donnerstagabend wurden die Ergebnisse mit Vertretern vom BV Burscheid und der TG Hilgen diskutiert.

Wesentliche Essenz des Schriftstücks aus Sprockhövel: Die Tragfähigkeit auf beiden Plätzen entspricht zwar nicht der DIN-Norm, sie ist aber vermutlich ausreichend. Zugrunde gelegt würden nämlich laut Caplan Bemessungswerte aus dem Straßenverkehr.

Deshalb müsse die Frage gestellt werden, ob eine derartige Belastung für einen Fußballplatz der richtige Maßstab sei. Der Gutachter kommt zumindest zu dem Ergebnis, dass der Untergrund für einen Kunstrasenplatz "tragfähig" ist.

Gravierender scheint da die Frage nach der Wasserdurchlässigkeit. "Sie ist so, wie sie für einen Rasenplatz sein müsste", erklärt Caplan. Oder wie es der Gutacher aus Sprockhövel sagt: "versickerungsfähig".

Doch der kritische Blick müsse laut Beigeordnetem noch eine Etage tiefer gehen: Wie sieht die Drainage aus? Wenn sich herausstellen sollte, dass das unterirdische Rohrsystem nicht leistungsfähig oder marode ist, müssten ebenfalls die Bodenschichten abgetragen werden. Und damit würden die Kosten explodieren.

Auch die notwendige Entfernung des Oberbelags für den Aufbau des Kunstrasens könne ganz unterschiedliche Kostenrechnungen ans Tageslicht fördern. Die Entsorgung von belastetem Boden sei erheblich teurer als von harmloser Asche.

Auch hier sei noch eine chemische Untersuchung zu empfehlen. Caplans Vorschlag an die Vertreter der beiden Burscheider Vereine: Eine Grobplanung mit einer Kostenschätzung muss nun her. Von städtischer Seite stehen etwa 500000 Euro aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung. Das Gutachten hat die Stadt erstmal selbst bezahlt.