Gute Laune von der Bühne bis zur Speisekarte
Der Pfarrkarneval in St. Laurentius war geprägt von den 20er Jahren: Charleston, Swing und Charlie Chaplin.
Burscheid. Mit Humtata im Charleston und Swing-Rhythmus startete im Pfarrheim von St. Laurentius am Samstagabend die heiße Phase der tollen Tage. Aus welchem Grund ist diese Februarwoche als Termin traditionell so festgeschrieben? Hanni Dreyer brachte es auf den Punkt: „Nach der speziell katholischen Ordnung des Kirchenjahres bleibt zwischen dem Ende der langen Advents- und Weihnachtsmonate und dem Beginn der Fastenwochen eine Zeit, in der sich auch Burscheider Bürger von vielbeschäftigten Alltagsmenschen in Figuren verwandeln, die scheinbar übers Jahr nur in ihrem Innern warten.“
Die lebenden, lichterbehängten Bäume auf der Bühne holten mit ihrem Abgesang zwanzig erste Liedzeilen der Weihnachts-Ohrwürmer noch einmal hervor und reihten sie im Zeitraffertempo aneinander. Als imposanter Vorsänger im Bischofskostüm gab Günther Dreyer anschließend auch seinen „Herzenswunsch“ bekannt. Mit dem Hit der Black Föös als musikalischer Vorlage erklang: „Ich wär so gerne einmal Weih-Bischof!“ Viel Beifall gab es für zehn nostalgisch auf die Mode der 20er-Jahre gestylten Damen und Herren. Mit den Evergreens dieser Zeit stellten sich die Darsteller auch gesanglich vor und ließen die „Beine der Elisabeth“ ebenso temperamentvoll über die Bühne wirbeln wie die tapsigen Bewegungen der eierlegenden Henne. Fürs punktgenaue Einspielen der Schlagerfolge war Norbert Gehrmann ebenso zuständig wie für die gesamte musikalische Beschallung.
Mit einer zusätzlichen Farbe zu Charleston und Swing brachte Maria Heitkamp das Publikum in Schwung. Ganz im Stil der Originale (Andrew Sisters Welthit Boogie Woogie Bugle Boy) tanzte sie über die Bühne und gab auch gerne die geforderte Zugabe.
Einen Mittelpunkt der Party brachte auch die Kostüm-Prämierung. Den dritten Preis erlangte Judith Winter in ihrem außergewöhnlich originellen Charlestonkleid, auf dem zweiten Platz landete das Ehepaar Brigitte und Michael Hedderich als deftige Hafenarbeiter der damaligen Epoche. Der erste Preis wurde Salvatore Cucciara zuerkannt. Sein Charlie-Chaplin-Outfit wurde durch seine clownesken Bewegungen noch ergänzt.
Die heitere Stimmung im Saal zog sich bis zur Speisekarte mit knackfrischen Angeboten. Zu den Gerichten gab es eine Beilage unter der Bezeichnung Kasa. Nachdem dieses Wort vielen ein Rätsel war, konnte die emsige Bedienkraft aufklären: „Wieso ist das unklar? Es heißt halt Kartoffel-Salat!“