Hilgen verändert sein Gesicht

In den nächsten Jahren stehen gravierende Baumaßnahmen an, allen voran die Fortsetzung des Umbaus der B 51.

Burscheid. Hilgen wird in den nächsten Jahren im Zentrum massiver Veränderungen stehen. „Dadurch wird das Stadtbild deutlich verbessert“, zeigt sich Bürgermeister Stefan Caplan überzeugt. Zunächst müsse sich der Ortsteil aber auf eine schwierige Bauphase einstellen.

Die Prognose im Rahmen seines Jahresabschlussgesprächs mit Pressevertretern bezog er auf ein ganzes Maßnahmenpaket, dessen Einzelbestandteile zum Teil schon seit Jahren im Gespräch sind.

Den gravierendsten Eingriff stellt dabei der zweite Bauabschnitt an der B 51 zwischen Witzheldener Straße und Eifgenweg da: Abriss der Brücke über die Trasse, drei Kreisverkehre, dazu aufwendige Arbeiten für die nötige Straßenentwässerung — im Laufe des nächsten Jahres wird eine heftige Dauerbaustelle auf Hilgen zukommen. Wann der Baustart erfolgen soll, ist aber immer noch nicht klar.

Das gilt auch für die Erschließung des Thiel-Geländes, das (durchaus zur Freude der unmittelbaren Anwohner) nach dem Abriss der Fabrik noch auf einen Käufer und Investor wartet. Caplan rechnet allerdings damit, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre Bewegung in das geplante Wohnbaugebiet kommt.

Die Umgestaltung des Raiffeisenplatzes, die neue Feuerwache samt Abriss des Wohnhauses an der B 51, die avisierte Einzelhandelsansiedlung am Bahnhof und die neue Polizeiwache im Grenzgebiet Neuenhaus/Hilgen („Die Ausschreibung soll in Kürze erfolgen“) sind weitere Ecksteine hin zu einem veränderten Hilgen.

Perspektivisch soll Burscheid auch nach Plänen des Kreises eine eigene Rettungswache erhalten. Bisher wird das Stadtgebiet von den Wachen in Leichlingen-Friedrichshöhe und Wermelskirchen versorgt. Für 2015 ist die Burscheider Wache laut Caplan aber in die Finanzplanung des Kreises aufgenommen.

Im Rückblick auf 2013 zeigte sich Caplan vor allem erleichtert darüber, dass sich die Teilnahme am Stärkungspakt Stadtfinanzen des Landes bisher bewährt habe. „Da gab es zu Beginn durchaus Fragen, ob dieser Konsolidierungsweg vernünftig ist und was er für die Stadt bedeutet.“ Nach bisher drei Haushaltsjahren auf dem Weg bis 2021 hat die Stadt bei den Jahresbilanzen aber immer besser dagestanden als geplant.

„Dabei haben wir die Hebesätze nur zu Beginn leicht um sieben Prozent erhöht und werden das 2018 noch einmal tun“, so Caplan. Damit liege die Stadt weit unterhalb der zum Teil gravierenden Sprünge anderer Städte mit Finanzproblemen. Es sei schwierig, das Gleichgewicht hinzubekommen zwischen notwendigen Sparmaßnahmen und dem Erhalt der Dinge, die Burscheid lebenswert machen. Denn nur so könne eine Spirale nach unten verhindert werden und die Stadt für Zuzügler attraktiv bleiben.

Noch scheint das zu gelingen: In Heddinghofen wird jetzt ein alter Bebauungsplan umgesetzt, weil die Eigentümer inzwischen dazu bereit sind: Elf neue Häuser sollen dort entstehen.