Im Sonnenschein auf Pilgerschaft

Auch zwei Kitas aus Burscheid waren an der Sternwallfahrt zum Altenberger Dom beteiligt — und freuten sich über das unerwartet gute Wetter.

Foto: Doro Siewert

Altenberg/Burscheid. „Da ist offenbar jedes Stoßgebet erhört worden.“ Mit großer Erleichterung blickte Sabine Brüninghaus am Mittag auf die Sternwallfahrt der Kindertagesstätten und katholischen Familienzentren zum Altenberger Dom zurück. Noch am Mittwoch hatte angesichts des Wetters buchstäblich Weltuntergangsstimmung geherrscht. Aber als sich am Donnerstag knapp 400 Kinder und 150 Erwachsene auf den Weg nach Altenberg machten, wurden sie von freundlichem Sonnenschein begleitet.

Brüninghaus, Regionalreferentin für Gemeindepastoral im Rheinisch-Bergischen Kreis, hatte die Sternwallfahrt zusammen mit dem Arbeitskreis Netzwerk Familienzentrum vorbereitet. Für sie war es zugleich die Abschluss-Großveranstaltung: Die frühere Burscheider Gemeindereferentin wechselt im Sommer als Krankenhausseelsorgerin nach Köln. Entsprechend froh war sie über das gute Gelingen: „Die freudige Stimmung über das gute Wetter haben alle aufgenommen.“

19 Einrichtungen aus den beiden Dekanaten Altenberg und Bergisch Gladbach hatten sich angemeldet und anhand einer Arbeitsmappe in den vergangenen Wochen auch auf das Thema und das Pilgern vorbereitet. Denn im Zentrum der Wallfahrt sollte die biblische Geschichte von der Speisung der Fünftausend stehen, in der Jesus die Menge mit fünf Broten und zwei Fischen sättigt.

Schon allein die Burscheider Gruppe fiel groß aus. Die Caritas-Kindertagesstätte Sonnenblume in Hilgen hatte gleich einen ganzen Bus gechartert, um die rund 70 Kinder (alle außer den U3-Kindern nahmen teil), das Erzieherteam, Eltern und Großeltern bis nach Blecher zu bringen. Von dort aus machte sich die Gruppe dann auf den Fußmarsch hinunter zum Altenberger Dom. „Einige Familien sind auch direkt nach Blecher gekommen und ein kleiner Teil ist bis Altenberg gefahren“, berichtet Leiterin Brigitte Sartingen-Kranz.

Nicht ganz so groß, aber dafür umso pilgerfreudiger zeigte sich die Gruppe der katholischen Kita Arche Noah in der Altenberger Straße. 26 Kinder, die Jüngsten gerade vier Jahre alt, und 19 Erwachsene nahmen gleich den ganzen Fußweg von Burscheid nach Altenberg auf sich. Die für den Wetternotfall vereinbarten Fahrgemeinschaften mussten nicht in Anspruch genommen werden. Zurück ging es mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

„Das war eine Punktlandung“, kommentierte Sabine Brüninghaus das Eintreffen der Burscheider Pilgerschar pünktlich zum Beginn des Kindergottesdienstes um 11 Uhr, der für ein volles Haus in dem bergischen Wahrzeichen sorgte. Doch damit war die Wallfahrt noch nicht beendet.

Auf dem Vorplatz, auf dem am Tag zuvor noch Wolkenbrüche niedergegangen waren, folgte ein Picknick im Sonnenschein. Musikschuldozent Tobias Schaaf packte die E-Gitarre aus, beim offenen Singen stimmten alle mit ein — und auch die geplante Seifenblasenaktion musste nicht platzen.

450 in Auftrag gegebene Plätzchen wurden als Pilgerbrot verteilt — und wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie sich zwei Fische vervielfältigen können, wurde er am Ende der Wallfahrt erbracht. Viele Einrichtungen hatten Ideengeberin Brüninghaus als Dank und Erinnerung an die gemeinsame Zeit ein Fischsymbol mitgebracht.

Aber so endet schließlich auch die biblische Geschichte, um die es an diesem Pilgertag ging: Am Ende sind der Speisung der Fünftausend alle satt — und fünf volle Körbe bleiben übrig.