Gemeinderatsbeschluss Keine Gedenktafel zur Befreiung Odenthals
In der Nachbargemeinde hat sich der Rat am Dienstag gegen den SPD-Antrag ausgesprochen.
Odenthal. In der Nachbargemeinde Odenthal wird es vorerst keine Gedenktafel für die Befreiung vom Nationalsozialismus. Dies haben die Mitglieder des Gemeinderates am Dienstagabend mehrheitlich beschlossen.
Die SPD hatte bereits in der Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien einen Antrag gestellt, einen „Gedenktag zur Befreiung Odenthals vom Faschismus“ einzurichten. Mit einer Tafel und einem Text solle an den Einmarsch der US-Armee in Odenthal erinnert werden. Gedacht wurde an den 14. April 1945.
„Bisher hat so gut wie keine deutsche Gemeinde/Stadt einen Gedenktag zu ihrer Befreiung eingerichtet“, hieß es vor den Sommerferien in der Antragsbegründung. Und: „Odenthal kann mit der Einrichtung eines solchen Tages ein eindeutiges Zeichen mit Signalwirkung setzen und sichtbar Stellung gegen rechtes Streben beziehen.“
Wie ein Sprecher der Gemeinde Mittwoch auf Nachfrage des Bergischen Volksboten mitteilte, habe die SPD ihren ursprünglichen Antrag auf einen Gedenktag verifiziert und von einer Gedenktafel gesprochen. Auch der ursprüngliche Text habe viele Gemeinderatsmitglieder damals irritiert, weil darin vom Faschismus die Rede gewesen sei. Auf Intervention eines Historikers habe die SPD dann vom Nationalsozialismus gesprochen. „Überraschend“, so der Sprecher, sei jetzt der Text erneut neu formuliert worden. Von der „Befreiung Odenthals vom Nationalsozialismus“ sei nun die Rede gewesen. „Damit fühlten sich einige Ratsmitglieder überfordert“, erklärte der Sprecher. Der Antrag sei mit dieser Abstimmung vom Tisch.