Kiosk: Neuanfang am Busbahnhof
Hakan Kurtdes möchte im Frühjahr auch die Radfahrer auf der Balkantrasse anlocken.
Burscheid. Draußen ist das Wetter für einen Eröffnungstag denkbar unwirtlich, aber im Inneren des Kiosks am Busbahnhof duften die ersten Sesamringe. Hakan Kurtdes sorgt nach fast einem Jahr des Leerstands für neues Leben in dem städtischen Gebäude in der Montanusstraße. Sein neuer Backofen ist schon in Betrieb. Am Eröffnungstag erklärt der Lieferant der tiefgefrorenen Ware, wie Kurtdes den Ofen richtig einsetzt, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Der neue Pächter stammt aus der türkischen Küstenstadt Izmir. Seit zwölf Jahren lebt er in Deutschland, zehn Jahre davon hat er für eine Reinigungsfirma in den Werken 1 und 2 von Federal-Mogul gearbeitet. Die FM-Arbeiter hat er auch bei seinem jetzigen Schritt in die Selbstständigkeit im Blick: Um 5 Uhr oder noch früher will er öffnen, damit die Frühschicht auf dem Weg zur Arbeit schon auf Brötchen, Sesamringe, Kaffee und Tee zurückgreifen kann.
Zeitungen und Zeitschriften soll es selbstredend auch geben, auch wenn es damit am Eröffnungstag noch nicht geklappt hat, weil es der Lieferant an der falschen Tür probiert hat. Daneben gehören weitere türkische Spezialitäten wie gefüllter Blätterteig oder das Joghurtgetränk Ayran zum Angebot — nicht aber Alkohol.
Mit dem Pachtvertrag hat Kurtdes auch die Verantwortung für die öffentlichen Toiletten am Busbahnhof übernommen, die einzigen in der gesamten Innenstadt. Die Öffnung der WC-Anlage stellt er auch am Wochenende sicher.
Sobald im Frühjahr wieder die Radfahrsaison beginnt, soll ein Schild die Radler von der Trasse zum Kiosk locken. Dort erwarten sie Sitzgelegenheiten, Saft, Süßwaren — und im Notfall auch Flickzeug oder Pflaster.
Der Kiosk wird sieben Tage die Woche geöffnet sein, werktags spätestens ab 5 Uhr bis in die Abendstunden.