Auf einer Reise in die süße Welt der Nascherei

Im Schokoladenmuseum können Besucher den Weg von der Kakaofrucht zur Schokotafel verfolgen.

Foto: Schokomuseum

Köln. Das 1993 eröffnete Schokoladenmuseum am Rheinauhafen gehört mit Sicherheit zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Köln und das nicht nur bei den Touristen aus aller Welt. Durchschnittlich kommen täglich mehr als 2500 Besucher in das ehemalige Hauptzollamt. Zum 20. Geburtstag konnten bereits mehr als zehn Millionen Gäste gezählt werden, die sich die Dauer- und die Sonderausstellungen auf einer Gesamtfläche von etwa 4000 Quadratmetern angeschaut haben.

Foto: Schokomuseum

Gerade jetzt in den Sommerferien ist der Andrang im Museum, das wie ein mächtiges Schiff am Eingang des Rheinauhafens liegt, besonders groß. „Wir bieten unseren Gästen zwei Reisen an. Die eine geht von der Frucht des Kakaobaumes bis zur fertigen Schokolade. Bei der zweiten Tour geht es um die Geschichte der Schokolade vom alten Mexiko bis heute“, erklärt Museumssprecher Klaus H. Schopen.

Foto: Hydra Productions

Zu sehen gibt es die Kakaobäume hautnah im Gewächshaus des Museums. „Bislang konnten wir in all den Jahren viermal Früchte ernten. 2010 haben wir daraus sogar Schokolade produziert“, sagt Schopen.

Im Gewächshaus gibt es neuerdings auch Hochbeete, die den Besuchern die verschiedenen exotischen Pflanzen näher bringen. Die Kakaobäume selbst blühen das ganze Jahr über, allerdings sind diese sehr empfindlich, so dass sie im quirligen Museum oft keine Früchte tragen. Für die Betreuung der Pflanzen ist ein hauseigener Biologe zuständig.

Vom Gewächshaus führt die Tour schließlich zur Schauproduktion und zum Schokobrunnen, wo die Gäste das flüssige Endprodukt direkt probieren können. „Der Brunnen fasst 200 Kilo Schokolade, 80 bis 120 Kilo füllen wir täglich nach.“ In der regelmäßig angebotenen Schoko-Schule können kleine Gäste die einzelnen Bestandteile der Schokolade einzeln testen und erfahren so, dass nur alles zusammen wirklich gut schmeckt.

Zu den Highlights in der Schauproduktion zählt neben dem Brunnen die Möglichkeit, eine eigene, individuell zusammengestellte Schokolade in Auftrag geben und nach 35 Minuten kaufen zu können. Insgesamt 40 Zutaten von Sauerkirchen und Mandeln bis zu Cayenne-Pfeffer und Gummibärchen stehen zur Verfügung.

Wer sich das nicht traut, für den steht im Museumsladen eine große Vielfalt verschiedener Schokoladensorten bereit. „Der Trend geht aktuell zu sehr süßen und gefüllten Tafeln mit Sorten wie beispielsweise Käsekuchen. Es finden sich aber auch exotische Sorten mit Papaya oder auch Wasabi“, berichtet Schopen. Insgesamt legten die Verbraucher mehr Wert auf hochwertige Schokolade, die teils auch in kleineren Auflagen produziert wird. Inzwischen wird im Museum neben besonderen Trinkschokoladen auch ein Schokoladenbier angeboten.

Im historischen Teil der Ausstellung finden sich viele Stücke aus der Sammlung von Hans Imhoff, dem Gründer des Museums. Darunter gibt es Stücke aus der Zeit der Azteken, Porzellanservice für Trinkschokolade und Schokoladenautomaten.

Ursprünglich hatte Imhoff seine Schätze Ende der 80er Jahre im Gürzenich nur für kurze Zeit präsentieren wollen, allerdings war Andrang so groß, dass die Idee zum eigenen Museum entstand. Zu sehen gibt es in der dritten Etage auch einen Bereich, in dem es um die Verpackung und die großen Marken geht.

SERVICE

Ort Das Schokoladenmuseum liegt im Rheinauhafen. Von der Haltestelle „Heumarkt“ sind es etwa knapp zehn Minuten Fußweg am Rhein entlang zum Museum. Auch vom Altstadtufer erreicht man dieses in kurzer Zeit.


Öffnungszeiten und Eintritt Dienstags bis freitags 10 bis 18 Uhr, am Wochenende 11 bis 19 Uhr. Eintritt: 9 (ermäßigt 6.50) Euro. Kinder unter sechs Jahren sowie Geburtstagskinder zahlen keinen Eintritt.


Führung Für Erwachsene: „Vom Rohkakao zum Praline“, Führung in deutscher Sprache: samstags 13.30 und 15.30 Uhr, sonntags und feiertags 11.30, 13.30 und 15 Uhr. Für Kinder (ab vier Jahren) „Die kleine SchokoSchule“, Führung in deutscher Sprache: samstags, sonntags und feiertags um 13 und um 15 Uhr.


Sonderausstellung Noch bis zum 18. Oktober läuft die Sonderausstellung „tierisch süß — Schokoladenzoo“. Dabei geht es um Tiere als Botschafter für Schokoladen und als Werbe- und Sympathieträger für Schokoladenmarken.