Ford Ford: 600.000 E-Fahrzeuge Ende 2023?

Köln · Ford ist auf dem Weg, bis spätestens 2050 für seine Fahrzeuge, Produktionsanlagen und Lieferketten CO2-Neutralität zu erreichen. Dies ist eine der wesentlichen Aussagen des integrierten Nachhaltigkeits- und Finanzberichts 2023, den das Unternehmen jetzt vorgestellt hat.

Martin Sander, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke, stellte vor wenigen Wochen in Köln den neuen vollelektrischen Explorer vor.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Er zeigt mit aktuellen Daten die Fortschritte des Automobilherstellers in Bezug auf eine nachhaltigere, inklusivere und gerechtere Zukunft der Mobilität. Der Nachhaltigkeits- und Finanzbericht rückt zugleich Initiativen in den Vordergrund, mit denen Ford seine Selbstverpflichtung in die Tat umsetzt, verantwortungsvoll gewonnene Rohstoffe zu beziehen und auch die Lieferketten für seine Elektrofahrzeuge und deren Batterien transparent zu gestalten. Seit mehr als zwei Jahrzehnten veröffentlicht Ford regelmäßig einen Nachhaltigkeitsreport und zählt damit zu den führenden Unternehmen.

„Wir blicken einer
faszinierenden Zukunft entgegen“

„Wir glauben, dass der langfristige Erfolg eines jeden Unternehmens untrennbar mit den Werten verbunden ist, die es für seine Kunden, seine Beschäftigten sowie das Gemeinwesen schafft, während es auch Verantwortung für die Umwelt übernimmt“, betont Bill Ford, Aufsichtsratsvorsitzender von Ford. „Wir befinden uns inmitten eines massiven Transformationsprozesses mit dem Ziel, die elektrifizierte und vernetzte Ära der Mobilität anzuführen. Zugleich haben wir uns dazu bekannt, transparent über unsere Fortschritte auf diesem Weg und über Chancen für weitere Verbesserungen zu berichten. Wir blicken optimistisch einer faszinierenden Zukunft entgegen und arbeiten weiter daran, dass eine CO2-neutrale Mobilität Wirklichkeit wird.“

Im vergangenen Jahr seien Ford zahlreiche Fortschritte in Richtung CO2-Neutralität gelungen. „Hierzu zählen neue Elektromodelle und die Aufwertung unserer Produktionsanlagen ebenso wie Investitionen in die klimaneutrale Versorgung mit erneuerbarer Elektroenergie. Zeitgleich haben wir auch beim Einkauf darauf geachtet, den Anteil von Materialien mit geringem CO2-Fußabdruck zu erhöhen“, erklärt Cynthia Williams, die als Direktorin weltweit für Nachhaltigkeit, Homologation und Compliance bei Ford verantwortlich. „Um unseren Unternehmenswerten gerecht zu werden, legen wir die Lieferketten für unsere Elektrofahrzeuge und die Batterien offen und übernehmen für sie die Verantwortung.“

50 Milliarden US-Dollar investiert Ford von 2022 bis 2026 weltweit in die Entwicklung und Fertigung von Elektrofahrzeugen und Batterien. Das Unternehmen kommt seinem Ziel, Ende 2023 eine Jahresproduktion von 600.000 E-Fahrzeugen zu erreichen, immer näher. Ende 2026 sollen es mehr als zwei Millionen sein. Für das Jahr 2030 rechnet Ford damit, jedes zweite weltweit verkaufte Auto mit Elektroantrieb ausliefern zu können.

Statistiken im Nachhaltigkeitsbericht von Ford zeigen, wie sich diese Strategie auswirken wird und wie viel CO2-Emissionen ein E-Fahrzeug der Marke gegenüber einem vergleichbaren Auto mit Kolbenmotor über den Betriebszeitraum einspart. Hochrechnungen auf Basis des US-amerikanischen Strommixes gehen davon aus, dass der Kohlendioxidausstoß je nach Modell um mehr als 60 Prozent sinken kann.

Ford setzt strenge Richtlinien beim Einkauf von Rohstoffen

Ford setzt sich auch dafür ein, dass die globalen Lieferketten des Unternehmens im Einklang mit dem Schutz der Umwelt und der Bewahrung der Menschenrechte stehen. Dies gilt insbesondere für den Einkauf von Rohstoffen für neue Elektrofahrzeuge und Batterien. Ein erster Schritt hierfür sind direkte Lieferverträge mit Produzenten, die sich zur Einhaltung der strikten Unternehmensrichtlinien von Ford verpflichtet haben.

Seit 2021 kartiert und überprüft Ford die Warenströme für seine Elektrofahrzeuge und Batterien. Das Unternehmen will die Herkunft von Rohmaterialien wie Nickel, Lithium, Kobalt und Graphit besser verstehen. Bis heute hat das Projekt 30 Zulieferer dieser vier kritischen, für die Batterieherstellung wichtigen Mineralien über die gesamte Lieferkette bis hin zu den Minen auditiert. Anfang 2023 überprüfte Ford seine Managementsysteme und jene wichtiger Lieferpartner, ob sie den Sorgfaltspflichten beim Bezug von Nickel, Lithium und Kobalt entsprechen. Auf dieser Grundlage stärkt der Automobilhersteller seine Unternehmenspraktiken und ergänzt seine Einkaufsrichtlinien um neue Anforderungen in puncto Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Governance.

Ford hat in seinen Einkaufsrichtlinien einen strengen Verhaltenskodex für Lieferanten definiert. Er soll ganz allgemein sicherstellen, dass die Unternehmensvorgaben in Bezug auf den Schutz der Umwelt und der Bewahrung der Menschenrechte auch in der Lieferkette eingehalten werden. Hierfür arbeitet Ford eng mit den Zulieferern sowie externen Prüforganisationen zusammen, damit mögliche Probleme erkannt und behoben werden.

Im vergangenen Jahr hat Ford hierfür 844 Beschäftigte aus dem Einkauf, 2647 aus anderen Bereichen sowie 979 Zulieferer zu den Themen Nachhaltigkeit, Korruptionsbekämpfung und Umweltschutzmaßnahmen geschult.