Ansturm erwartet Karneval-Start in NRW: Diese Regeln gelten für die Jecken in Köln
Köln · In Köln ist im Vorfeld des Karnevalauftakts am 11.11. mit einem Ansturm gerechnet worden. In den Hotspots gelten daher spezielle Regeln. Ein Überblick.
Zum Sessionsauftakt wird in der Stadt wieder gesungen, getrunken und gefeiert. Um die Feiernden zu schützen und auch die Interessen der Anwohner in den Hotspots zu wahren, setzt die Stadt ein umfassendes Sperr- und Sicherheitskonzept um - unter anderem im Zülpicher Viertel und in der Altstadt.
Stadt sperrt
Kwartier Latäng ab
Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre sperrt die Stadt das Kwartier Latäng rund um die Zülpicher Straße ab, um eine Überfüllung zu verhindern und einen möglichen Einsatz von Rettungskräften zu ermöglichen. Der Eingangsbereich ins Viertel wird in diesem Jahr erstmals an die Unimensa verlegt. Alle Feiernden aus Richtung Barbarossa- oder Rudolfplatz werden über die Luxemburger Straße beziehungsweise Lindenstraße umgeleitet. Im Eingangsbereich gibt es versetzt mehrere Kontroll- und Sperrmöglichkeiten.
Sollten sich im Bereich der Unimensa zu viele Feiernde aufhalten oder das Zülpicher Viertel ausgelastet sein, werden die Jecken vorübergehend auf die befestigte Fläche der Zülpicher Straße zwischen den Wiesen geleitet. Auf dem Heumarkt und dem Alter Markt findet auch in diesem Jahr die traditionelle Veranstaltung der Willi-Ostermann-Gesellschaft statt, für die Besucher eine Eintrittskarte benötigen.
Ordnungsdienst mit 150 Mitarbeitern im Einsatz
150 Mitarbeiter des Ordnungsdienstes sind nach Angaben der Stadt heute im Einsatz – mit vielfältigen Aufgaben. Stadtdirektorin Andrea Blome kündigt ein konsequentes Vorgehen der Mitarbeiter an und appelliert an alle Feiernden, sich respektvoll zu verhalten: „Die Situation im Kwartier Latäng ist das Ergebnis einer jahrelangen Entwicklung, wie sie nicht nur in Köln, sondern auch in anderen Städten Deutschlands und Europas immer mehr zu Tage tritt. Gemeinsam mit der Polizei und den weiteren Beteiligten werden wir alles dafür tun, um für Sicherheit und Ordnung im und rund um das Zülpicher Viertel zu sorgen.“
Rund 520 Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsunternehmens, davon 350 im Zülpicher Viertel, unterstützen die Arbeit des Ordnungsamtes und wurden von der Stadt mit der Einlasskontrolle des Zugangs und der Sicherung von Straßensperren beauftragt. Darüber hinaus werden sie das Glasverbot in der Altstadt und im Zülpicher Viertel überwachen, das es unter dem Motto „Mehr Spaß ohne Glas“ auch in diesem Jahr gibt, um Verletzungen vorzubeugen. Mitgebrachte Glasflaschen müssen an den Kontrollstellen abgegeben, Getränke können in Plastikbecher umgefüllt werden.
Zum Jugendschutz haben Mitarbeiter von Ordnungsdienst und Jugendamt bereits in den vergangenen Tagen Kioskbesitzer und Gewerbetreibende aufgesucht, um auf die Kampagne „Keine Kurzen für Kurze“ aufmerksam zu machen. Seit mehr als 20 Jahren erinnern Plakate und Aufkleber an das Alkohol-Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche. Heute werden sich zwölf Streetworker um junge Feiernde, die Hilfe benötigen, kümmern.
In den Hotspots wird die Stadt zudem mehrere hundert Toiletten aufstellen: rund 500 Mobiltoiletten, 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und 16 Toilettenwagen. Wildes Urinieren wird der Ordnungsdienst laut Stadt konsequent ahnden.
Die Feuerwehr Köln rechnet zum Sessionsauftakt wieder mit deutlich mehr Einsätzen als an einem normalen Tag. Daher wird die Leitstelle personell aufgestockt, alle Rettungswagen werden in Dienst gestellt und am Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) wird vorübergehend eine eigene Rettungswache stationiert. Im RJM, Rathaus und Kwartier Latäng befinden sich heute die Einsatzleitungen der Feuerwehr. Zusätzlich werden je zwei Teams der Freiwilligen Feuerwehr im Kwartier Latäng und am Alter Markt unterwegs sein.
Neben den hauptamtlichen Feuerwehrleuten werden hunderte ehrenamtliche Kräfte der Hilfsorganisationen ASB, DRK, DLRG, Johanniter und Malteser im Einsatz sein. Sie besetzen die Unfallhilfsstellen rund um den Heumarkt, Alter Markt und im Kwartier Latäng.
Viele Straßen im Zülpicher Viertel und in der Altstadt gesperrt
Um Gefahrensituationen zu vermeiden, wird die Stadt insbesondere im Zülpicher Viertel und in der Altstadt zahlreiche Straßen sperren. Im Zülpicher Viertel werden heute zwischen 6 und 7 Uhr vor allem Straßen rund um die Zülpicher Straße gesperrt. Betroffen sind unter anderem der Hohenstaufenring zwischen Lindenstraße und Barbarossaplatz, der Zülpicher Platz, die Zülpicher Straße zwischen Universitätsstraße und Roonstraße, die Roonstraße zwischen Lindenstraße und Barbarossaplatz und der Zülpicher Wall. Die Luxemburger Straße wird stadtauswärts auf eine Spur verengt und bei Bedarf komplett gesperrt. Der Verkehr wird dann über den Salierring abgeleitet.
In der Altstadt werden zwischen 6 und 8 Uhr Straßen rund um das Veranstaltungsgelände gesperrt. Dies betrifft unter anderem die Deutzer Brücke vom Rechtsrheinischen ins Linksrheinische, die Umfahrung am Heumarkt, die Markmannsgasse, die Gürzenichstraße, Obenmarspforten, Große Neugasse, den Kurt-Hackenberg-Platz und Am Domhof. Die Ausfahrt aus den Parkhäusern bleibt möglich. Die Einfahrt kann gegebenenfalls nur eingeschränkt möglich sein.
In der Südstadt, der Friesenstraße und der Schaafenstraße können Sperrungen je nach Bedarf erfolgen. Der Verkehrsdienst der Stadt ist bereits seit dem 2. November im Einsatz, um die benötigten Aufbauflächen in der Altstadt und im Zülpicher Viertel für Aufbauarbeiten freizuschleppen. Um die Sicherheit der Feiernden zu erhöhen, verhängt die Stadt in Absprache mit der Polizei Köln für die Innenstadt wieder ein Lkw-Fahrverbot. Es gilt für Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht ab 7,5 Tonnen und gilt ab heute, 8 Uhr, bis morgen, 4 Uhr.