Haltestellen Kölner Bahnhöfe fallen im großen Test durch
Köln · Bei einem großen Haltestellen-Test im Rheinland wurden jetzt bereits zum zehnten Mal in Folge die Bahnhöfe und Haltepunkte genau unter die Lupe genommen. Für die Bewertung des Erscheinungsbildes wurden die Zugänge und Bahnsteige nach einheitlicher Methodik bewertet.Untersucht wurden Merkmale wie Sauberkeit, Zustand von Sitzgelegenheiten, Abfallbehältern und Vitrinen und die Funktionalität des Wetterschutzes.
Profitester des Zweckverbundes go.Rheinland nahmen insgesamt 184 Haltestellen in Augenschein und bewerteten sie. In besonders schlechtem Zustand sind demnach einige Kölner Haltestellen: Unter den elf schlechtesten, die als nicht mehr akzeptabel gelten, sind sechs aus Köln.
Der größte Handlungsbedarf besteht laut den Testern unter anderem an der Station Köln-Holweide. Den dritt- und viertletzten Platz belegen Köln Süd und Köln West. Die negative Bewertung ist wie schon 2021 besonders auf die vielen Graffiti und zahlreiche Vandalismusschäden zurückzuführen.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben go.Rheinland und die Deutsche Bahn eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Damit sollen einerseits Graffiti beseitigt, andererseits Kunst-Graffiti an gemeinsam ausgewählten Standorten umgesetzt werden. Das Anti-Graffiti-Programm des Landes NRW und der DB war im Jahr 2018 ausgelaufen.
Bei der Untersuchung wurden die Stationen in drei Kategorien eingeteilt: mindestens akzeptabel (grün), noch akzeptabel (gelb) und nicht akzeptabel (pink). Das Gesamtergebnis liegt auf dem Niveau des Vorjahres: In der besten Kategorie (akzeptabel) landeten 2022 insgesamt 140 Stationen, dies entspricht einem Anteil von 76 Prozent (2021: 148 Stationen).
Die Anzahl der Bahnhöfe und Haltestellen mit nicht mehr akzeptablen Mängeln ist leicht angestiegen: Sie stieg mit acht Stationen von vier Prozent in 2021 auf elf Stationen und damit sechs Prozent in 2022. Die Anzahl der als noch akzeptabel eingestuften Stationen ist weiter gesunken: Von 42 Stationen (21 Prozent) in 2021 auf 33 Stationen (18 Prozent) in 2022.
Insgesamt betrachtet zeige sich, dass sich das Erscheinungsbild der Fahrtreppen an den Haltestellen am meisten verschlechtert habe, so die Tester. Auch das Erscheinungsbild der Aufzüge habe sich deutlich verschlechtert. Spitzenreiter bei den größten positiven Veränderungen ist die Sauberkeit des Gleisbetts“, gefolgt von der Sauberkeit der Sitze.
„Nach einem Jahrzehnt der Qualitätsüberprüfungen zeigt sich, dass die regelmäßigen Begutachtungen absolut sinnvoll sind. Sie zeigen Jahr für Jahr im Detail auf, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss. Im Sinne der Fahrgäste werden wir uns weiterhin mit voller Kraft dafür einsetzen, dass die zuständigen Stationsbetreiber, Städte und Gemeinden den Zustand der Bahnhöfe weiter verbessern“, sagt go.Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.