Kraniche fliegen gen Süden

Naturschutzverbände bitten Bürger, die ziehende Tiere zu melden. Die Informationen werden gesammelt und ausgewertet.

Leverkusen. Wie in jedem Herbst fliegen in den nächsten Wochen wieder Kraniche in der typischen V-Formation über Leverkusen. Der erste Zug von 30 Kranichen wurde bereits am 21. September über dem Bürgerbusch gesichtet. Die Kraniche verlassen wegen des kommenden Winters bereits Skandinavien und sammeln sich im Norden von Deutschland. Dort sind sie in Bereichen zu finden, wo große flache Wassergebiete vorhanden sind, in denen sie sicher übernachten können. Die Boddenlandschaft um Rügen herum ist ein hervorragender Standort oder auch große Feuchtgebiete rund um Teiche oder Moore. Über 12 000 Kraniche wurden laut den Naturschutzverbänden Leverkusen am vergangenen Wochenende in der naturnahen Landschaft der Region Darß-Zingster Boddenkette und Rügen gezählt.

„Kraniche sind im Flug gut durch den langen vorgestreckten Hals und ihren eindeutigen Ruf zu erkennen“, erklärt Regine Kossler, Pressesprecherin von Nabu und Bund Leverkusen. Der althochdeutsche Name des Vogels „cranuh“ ahmt die trompetenartigen Rufe nach, die auch ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zu fliegenden Gänsen sind.

Wenn die Temperaturen sinken und das Nahrungsangebot an den nördlichen Rastplätzen rar wird, brechen die Kraniche Richtung Süden auf. Sie warten dabei auf guten Nordwind und ziehen dann etappenweise zu ihren Überwinterungsgebieten in Spanien, Frankreich oder Afrika. Und Leverkusen liegt genau auf einer ihrer beiden Zugrouten.

Auch diesen Herbst brauchen die Leverkusener Naturschutzverbände Nabu und Bund wieder die Unterstützung aller Bürger, um fundierte Aussagen über den Kranichzug in und um Leverkusen machen zu können. Daherbitten sie alle Bürger, die Naturschutzverbände über Sichtungen von ziehenden Kranichen zu informieren. Allein 2014 gingen bei den Naturschutzverbänden über 300 Anrufe und Emails über ziehende Kraniche ein.

Alle Informationen werden gesammelt, ausgewertet und zu einer bundesweiten Zentralstelle weitergeleitet. Wichtige Daten hierfür sind Datum, Uhrzeit, Ort der Beobachtung, geschätzte Anzahl der Kraniche und Flugrichtung. Die Informationen können per Mail oder unter Telefon 02 14/50 64 24 weitergegeben werden.