Kölner Zoo Nachwuchs bei den Sitatunga-Antilopen

Köln · Im Kölner Zoo kam am 10. September ein kleiner Bock bei den Sitatunga Antilopen zur Welt. Chimpepe ist nach den Chimpepefällen in Sambia benannt. Der junge Bock ist das neunte Kalb der zehnjährigen Suri, die im Dezember 2014 aus der Zoom-Erlebniswelt Gelsenkirchen nach Köln gekommen ist.

Chimpepe heißt das Jungtier, das  bereits die 51. Nachzucht der Sitatungas im Kölner Zooist.

Foto: Werner Scheurer

Vater ist der siebenjährige Voldemort, der im August 2017 aus dem englischen Chessington Zoo nach Köln gekommen ist. Chimpepe ist bereits die 51. Nachzucht der Sitatungas im Kölner Zoo, wo mit der Haltung dieser Art 1983 begonnen wurde. Das letzte Sitatunga-Kalb, das Weibchen Shari, wurde im November 2021 von den gleichen Eltern in Köln geboren. 

Sitatungas, auch als Wasserkudu, Sumpfbock oder Sumpfantilope bekannt, sind Paarhufer. Sie zählen zur Familie der Hornträger. Der Lebensraum dieser Antilopenart erstreckt sich entlang der Flüsse und Seen des westlichen, zentralen Afrikas. Die südlichsten Vertreter kommen im Okavango-Delta des nördlichen Botswana vor. Die Weibchen dieser Art sind leuchtend rotbraun bis kastanienbraun und tragen an der Seite und an den Flanken weiße Querstreifen und Sprenkel. Ausgewachsene Männchen sind zottelig grau- bis schokoladenbraun und tragen ein Gehörn, das eine Länge von annähernd einem Meter erreichen kann. Mit 50 bis 100 Kilogramm Körpergewicht und einer Schulterhöhe von 80 bis 100 Zentimetern haben sie als Erwachsene eine recht imposante Erscheinung. 

Zumeist leben die Tiere in Haremsgruppen mit mehreren Weibchen und einem Bock. Sitatungas werden mit weniger als einem Jahr geschlechtsreif. Weibchen können alle neun Monate ein Jungtier gebären. Die Tragzeit beträgt im Mittel 250 Tage. Beide Geschlechter haben besonders lange und weit spreizbare Hufe. Diese sind perfekt auf ihren sumpfigen Lebensraum abgestimmt, um ein Einsinken zu verhindern. Die Sitatungas verbringen ihr Leben in den Papyrus-Dickichten rund um Sümpfe, Seen und Flüsse. Sie sind gute Schwimmer und können sogar tauchen. Nahrung sind Schilf und alle Arten von Wasserpflanzen.

Zu den Fressfeinden gehören Großkatzen, wie Löwen oder Leoparden, Nilkrokodile und Riesenschlangen. Momentan werden Sitatungas, die in vier Unterarten eingeteilt werden, zwar von der Internationalen Naturschutzunion als nicht bedroht geführt, aber die Populationen in freier Wildbahn nehmen durch Bejagung und Lebensraumzerstörung stetig ab. Die Populationen in Togo und Niger sind wahrscheinlich bereits ausgerottet. 

Die in den Zoologischen Gärten Europas gehaltenen Tiere gehören alle der westlichen Unterart an, die bereits in einigen Teilen ihres Verbreitungsgebiets ausgerottet wurde. Das Europäische Zuchtbuch für diese Unterart wird vom Kölner Zoo geführt. Derzeit sind etwa 600 der ausgesprochen grazilen Tiere in über 60 Zoos in Europa verzeichnet. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie man durch enge Kooperation zwischen den Zoos einen gesunden Bestand aufrechterhalten kann.