5G Schnelles Mobilfunknetz für die Stadt: Gigabit liegt jetzt auch in der Luft
Köln · In Köln wird derzeit 5G plus, das Echtzeit-Netz mit Gigabit-Bandbreiten, verstärkt ausgebaut. Oberbürgermeisterin Henriette Reker stellte gemeinsam mit Vodafone und der Rhein-Energie erste Ergebnisse der Zusammenarbeit beim Ausbau des hochleistungsfähigen neuen Mobilfunkstandards in Köln vor.
Vodafone hat die europaweit erste Straßenlaterne mit einer 5G plus-Antenne an initial zwei zentralen Standorten in Betrieb genommen. 5G plus soll Gigabit-Geschwindigkeit bieten und die Daten so schnell transportieren, wie es die Nerven im menschlichen Körper tun. Die Inbetriebnahme der innovativen Straßenlaternen ist Teil der Strategie für den flächendeckenden Rollout von 5G plus in ganz Köln. Dafür wird Vodafone Antennenstandorte in Kombination mit Glasfaser- und Stromanbindungen der Stadt und der Rhein-Energie nutzen. Vodafone ist der erste Nutzer dieses Kölner Modells der kombinierten Bereitstellung von Infrastruktur. Die Bereitstellung von echtem Gigabit-5G erfordert viele neue Standorte, die somit schneller und kostengünstiger als bisher erschlossen werden sollen.
Grundsätzlich steht dieses Modell der kombinierten Infrastrukturbereitstellung allen Netzbetreibern offen. „Mit dem Gigabit Masterplan Cologne 2025 hat die Verwaltung ein Konzept vorgelegt und der Rat einstimmig beschlossen, das flächendeckende Gigabitnetze mit Glasfaser im Boden und Mobilfunk in der Luft anstrebt. Mit dem Start der 5G plus-Straßenlaterne wird ein wichtiges Signal gesetzt für die kombinierte Nutzung städtischer und SWK-Infrastruktur bei der Realisierung des Gigabit Masterplans. Wir erhoffen uns einen flächendeckenden Ausbau – gerade auch in den peripheren Stadtbezirken – und wollen dies nachhaltig unterstützen“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
„Bei 5G geht es weniger um noch schnelleres Surfen, sondern um Echtzeitdaten beispielsweise bei neuen Verkehrskonzepten. Gemeinsam genutzte Verkehrsmittel können miteinander, mit Ampeln, Ladesäulen oder auch mit Umweltsensoren kommunizieren und somit Verkehr reduzieren und klimaneutraler machen. Es geht zudem um Anwendungen in der Medizintechnik. Und der 5G-Ausbau ist von zentraler Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Köln. Alles, was nicht oder nur schwer mit Glasfaser angebunden werden kann, aber dennoch sehr schnell und sicher kommunizieren muss, braucht 5G. Damit ist der Auf- und Ausbau dieses Netzes entscheidend für die Zukunftsfähigkeit Kölns“, betont Reker.
Vodafone unterstützt die Stadt auf ihrem Weg zur führenden 5G-City. „Die Inbetriebnahme der europaweit ersten 5G plus-Straßenlaternen in Köln ist ein wichtiges Signal: Die Bereitstellung städtischer Infrastrukturen für den weiteren 5G-Ausbau funktioniert am besten in guter Zusammenarbeit mit der Politik. Das Kölner Modell kann ein Vorzeige-Modell für Deutschland werden“, ist sich Vodafone-Geschäftsführer Hannes Ametsreiter sicher. „Das vollständige 5G ist ein Gamechanger für unsere Industrie und der digitale Schlüssel für künftigen Wohlstand in unserer Gesellschaft. 5G plus kann noch mehr als Bandbreite: Es reagiert blitzschnell, vernetzt zehnmal mehr Gegenstände und spart Strom.“
Gemeinsam mit der Stadt verfügen die Stadtwerke über weitreichende Synergien auch zum Aufbau einer flächendeckenden 5G-Infrastruktur: Flächen und Gebäude der Stadt, Glasfaser und Leerrohre der NetCologne und Straßenlaternen der Rhein-Energie. „Diese Leistungen sowie alle weiteren infrage kommenden Objekte und Flächen werden von uns künftig gebündelt an Vodafone über einen einzigen Rahmenvertrag vermietet“, sagt Birgit Lichtenstein, Kaufmännische Vorständin der Rhein-Energie. „Dies geht weit über gesetzliche Vorgaben hinaus und verbessert die an anderen Orten häufig langen Abstimmungsprozesse.“
Neben den bekannten Mobilfunk-Antennen, die entweder auf separaten Masten oder auf den Dächern von Gebäuden stehen, sollen insbesondere die vorgestellten „small cells“ schneller aktiviert werden – flächendeckend an Straßenlaternen. Diese extrem kleinen 5G-Antennen würden künftig eine wichtige Rolle für Anwendungen spielen, die besonders schnelle Reaktionszeiten erfordern.
Als erster Anbieter setzt Vodafone beim 5G-Ausbau nicht ausschließlich auf die Erweiterung der bestehenden LTE-Netze, sondern baut eine komplett eigenständige 5G-Infrastruktur im Antennen- und Kern-Netz. Mobilfunk-Experten sprechen dabei von „5G-Standalone“ oder vom“‚vollständigen 5G-Netz“. Vodafone gibt der modernsten in Europa verfügbaren Mobilfunk-Technologie einen einfachen Namen: 5G plus.
Die komplett eigenständige 5G-Infrastruktur macht neben hohen Bandbreiten auch extrem niedrige Latenzzeiten von rund zehn Millisekunden möglich und spart Energie. Daten werden mit 5G plus in Echtzeit transportiert – so schnell wie das menschliche Nervensystem reagieren kann und viermal schneller als mit bisherigen Mobilfunk-Technologien. Zudem kann 5G plus bis zu eine Million Gegenstände und Smartphones pro Quadratkilometer vernetzen – zehn Mal mehr als bisherige Technologien und ohne Qualitätsverlust. Ebenso erhöht sich durch die direkte Einwahl ins 5G-Netz die Anzahl der Orte, an denen sich Nutzer mit ihren Smartphones ins 5G-Netz einloggen können. Die 5G-Verfügbarkeit wächst mit zahlreichen Handys spürbar.