Verkehr Signale für das neue Kölner Stellwerk
Köln · Ab Freitag, 18. August, 21 Uhr, bis Freitag, 22. September, 20 Uhr, setzt die Deutsche Bahn die Bauarbeiten für die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur im Knoten Köln fort. Die Arbeiten finden überwiegend an den Wochenenden und nachts in der Zeit von 21 bis 1 Uhr statt, um die Berufspendler so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
So treibt die Bahn den Neubau der zweiten Baustufe des „Elektronischen Stellwerks (ESTW) Köln Hbf“ voran: Gründungen für die Signalfundamente, Kabeltiefbau, Kabelverlegearbeiten und die Montage von 21 neuen Signalen mit ihren Auslegern und Anschlüssen stehen auf dem Programm. Außerdem werden wichtige Sicherungssysteme wie automatische Achszähler oder Magnete zur technischen Zugbeeinflussung eingebaut.
Der Deutzer Bahnhof ist auch
bei der Gamescom betroffen
Um die Zeiten, in denen keine Züge fahren bestmöglich zu nutzen, führt die Bahn weitere der insgesamt anstehenden 20.000 Kampfmittelsondierungen für den geplanten Ausbau der Strecke südlich der Gummersbacher Straße durch. Dazu nutzen die Fachexperten ein spezielles Bohrgerät, mit dem mögliche Verdachtspunkte auf Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden werden können.
Südlich der Gummersbacher Straße bis zum Abzweig Köln/Bonn Flughafen soll der Streckenabschnitt von vier auf sechs Gleise ausgebaut werden. Ziel ist es unter anderem, Nah- und Fernverkehrszüge auf jeweils eigenen Gleisen zu führen, um einen zuverlässigeren Zugverkehr im viel befahrenen Eisenbahnknoten zu gewährleisten. Außerdem finden weitere Instandhaltungsarbeiten an den Weichen am Kölner Hauptbahnhof statt. Für die Reisenden haben die Arbeiten diese Folgen:
Auswirkungen im Nahverkehr: Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen der Eisenbahnverkehrsunternehmen, der Verkehrsverbünde sowie unter www.zuginfo.nrw enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Betroffen ist auch das Wochenende 26./27. August, an dem in Deutz die Computerspielmesse Gamescom stattfindet. Viele Regionalzüge werden dann die Bahnhof Deutz nicht anfahren. Betroffen von den Fahrplanänderungen sind an den beiden Wochenende sowie im Zeitraum zwischen dem 1. und dem 14. September mit zeitweisen Halteausfällen, Umleitungen und Gleiswechseln insbesondere die Linien: RE 8, RE7, RE9, RE12, RB 27, RB 38 und teilweise auch der RE48.
Auswirkungen im Fernverkehr an den beiden Wochenenden 19./20. August und 26./27. August: Die Züge des Fernverkehrs werden innerhalb Kölns umgeleitet. Deshalb halten Züge des Fernverkehrs an den beiden Wochenende größtenteils an den Bahnhöfen Köln Messe/Deutz bzw. Köln-Ehrenfeld und nicht am Kölner Hauptbahnhof. Auf der Rheinstrecke verkehrende Züge werden zudem größtenteils zwischen Köln und Koblenz umgeleitet. Außerdem kommt es zu Fahrzeitverlängerungen und zu früheren Abfahrtszeiten aufgrund der Ausbauarbeiten für den Rhein-Ruhr-Express zwischen Köln und Düsseldorf.
Das neue Elektronische Stellwerk: Um den Kölner Hauptbahnhof – mit schon jetzt mehr als 1300 Zugfahrten täglich – für den wachsenden Zugverkehr fit zu machen, wird ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) in zwei Baustufen errichtet. Ende 2021 wurde der S-Bahnverkehr auf die neue Technik umgestellt. In einer zweiten Baustufe soll das ESTW für den Regional- und Fernverkehr bis Ende 2025 in Betrieb genommen werden. Die Bauarbeiten laufen bisher überwiegend ohne größere Beeinträchtigungen für die Fahrgäste unter „rollendem Rad“. Hierfür müssen rund 150 Kilometer Kabel verlegt und 200 neue Signale, zehn neue Signalausleger bzw. Signalbrücken aufgestellt und fünf Weichen eingebaut werden. Bisher wurden bereits zwei Signalbrücken und ein Signalausleger gebaut, sowie rund 60 Kilometer Kabel verlegt und 76 Signale gesetzt.
In der Maybachstraße, unweit des S-Bahnhofs Hansaring, wurde ein Zentralstellwerk mit weiteren Bedienplätzen für mehrere Fahrdienstleiter geschaffen, die den Zugbetrieb für den Knoten Köln von dort aus steuern. Von hier aus wird auch das neue „ESTW Linker Rhein“ gesteuert, das bis Ende 2024 den Betrieb aufnehmen soll. Auch hier laufen parallel schon Bauarbeiten. Eine besondere Herausforderung dieser komplexen Maßnahme ist der Bau im laufenden Bahnbetrieb. Um den Zugverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen, wurde bislang überwiegend in nächtlichen Sperrpausen und an Wochenenden gearbeitet.