Gesundheit Stadt stellt neues Suchthilfeangebot in der City vor

Köln Die Stadt hat einen neuen Drogenkonsumraum als Suchthilfeangebot eingerichtet. Mit dem Angebot im Erdgeschoss des Gesundheitsamtes erhalten Konsumenten illegaler Drogen zukünftig ein dreifaches Angebot bestehend aus Gesundheits-, Überlebens- und Ausstiegshilfen.

Der Eingang befindet sich an der Lungengasse. Auf einer Fläche von 126 Quadratmetern gibt es zwei Konsumräume mit je sechs Plätzen für inhalativen und intravenösen Konsum, je einer Ausgabe, Räumen für Beratung und medizinische Versorgung, einen Aufenthaltsraum, eine Teeküche, ein Bad ein WC.

Das Team des Drogenhilfeangebots informiert die Drogenkonsumenten über Infektionen, Wundversorgung, Safer-Use und risikoärmere Konsumformen. Pro Schicht werden zwei Pflegekräfte, zwei Sozialarbeiter, zwei Security-Kräfte, drei Hilfskräfte im Einsatz sein. Die ärztliche Grundversorgung im Rahmen der drogentherapeutischen Ambulanz erfolgt in Form von Sprechstunden des mobilen medizinischen Dienstes.

„Mit diesem integrativen Angebot sind wir noch besser in der Lage, die gesundheitlichen Gefahren für Konsumenten einzudämmen und suchttherapeutische Hilfen anzubieten“, sagt Gesundheitsdezernent Harald Rau. „Außerdem hoffen wir, konsumbezogene Verhaltensweisen in der Öffentlichkeit zu reduzieren und so die Bürger entlasten zu können.“ Über die Erstberatung hinaus wird über weitergehende ausstiegsorientierte Beratungs- und Behandlungsangebote informiert. Ziel ist die Vermittlung in weiterführende Hilfen, zum Beispiel in die Substitutionsbehandlung.

Die Konsumplätze sind für Mitarbeiter einsehbar, Rettungsdienste haben jederzeit Zugang. Die Utensilien für den Drogenkonsum werden kostenfrei bereitgestellt. Seit 2019 besteht die Drogenhilfe mit Beratungs- und Konsumbus auf dem Cäcilienhof. Dort gab es 2021 450 Konsumvorgänge pro Monat. Im neuen Drogenkonsumraum sollen bis zu 7200 Konsumvorgänge monatlich möglich sein.

Das Projekt wurde in zwei Bauabschnitten durch die städtische Gebäudewirtschaft durchgeführt, die für ein beschleunigtes Verfahren einen Generalunternehmer beauftragt hat. Damit der Röntgenbereich während der Gesamtbaumaßnahme nicht geschlossen werden musste, wurde dieser in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt in einem ersten Bauabschnitt fertiggestellt und umgezogen. Anschließend erfolgte in einem zweiten Bauabschnitt der Bau des Drogenkonsumraumes. Petra Rinnenburger, Technische Betriebsleiterin der städtischen Gebäudewirtschaft: „Die Planung und der Bau eines Drogenkonsumraumes mit angrenzendem Röntgenbereich war für uns eine nicht alltägliche Aufgabe, die im Hinblick auf die sehr speziellen Nutzeranforderungen, der Koordination einer Vielzahl an Gewerken auf sehr beengten Platzverhältnissen, bei laufendem Betrieb des Gesundheitsamtes und mit einem zusätzlich sehr ambitionierten Zeitplan, mit großen Herausforderungen verbunden war.“