Kölner Zoo Ständchen für Schildkröten, Krokodile & Co.

Köln · Das Aquarium des Kölner Zoos feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Der junge Kölner Pianist Thelonious Herrmann nimmt dies zum Anlass, um den Reptilien, Amphibien, Fischen und Wirbellosen seines Heimatzoos an ihren Anlagen ein kleines Konzert zu spielen.

Der Burmesischen Sternschildkröte (r.) scheint der Auftritt zu gefallen.

Foto: Kölner Zoo

Herrmanns Zoo-„Tournee“ mit mobilem Klavier führte ihn unter anderem zu Krokodilen, Schildkröten, Heuschrecken, Ameisen, Spinnen und Meerwasserfischen.

Die Reaktionen waren vielfältig. Während einige der exotischen Reptilien neugierig an die Scheibe rückten, staunten die Philippinenkrokodile aus sicherem Abstand mit offenem Mund. Exotische Fische wie Piranhas, Palettendoktor- und Clownfische lugten großäugig durch die dicken Scheiben ihrer Becken. Besonders angeregt durch die Musik waren die Burmesischen Sternschildkröten, die dem Klavier sogar entgegengingen.

„Im Aquarium zu spielen und die Reaktionen exotischer Tiere hautnah mitzubekommen, war eine super Erfahrung“, sagte Thelonious Herrmann. Der 23-Jährige hat vor einigen Jahren das Projekt „Stadtgeklimper“ gegründet und ist mit seinem akustischen Klavier schon in 20 Länder gereist, um Straßenkonzerte zu geben. Er verbindet den Gig im Kölner Aquarium mit einem Spendenaufruf für das Artenschutz-Engagement des Zoos. Herrmann: „Ich spiele den Tieren das Ständchen ohne Gage. Stattdessen freue ich mich über jeden, der dem Kölner Zoo etwas Gutes tut. Darauf gekommen bin ich, weil der Zoo total wichtige Arbeit leistet, beispielsweise beim Artenschutz. Das ist ein riesen Thema, für das Zoos sehr wichtig sind und für das sie Geld brauchen“, sagt Herrmann.

Sein Konzert ist in einem Video-Clip zu sehen. Die Musik dafür hat er selbst komponiert. Kamera und Schnitt übernahm der Kölner FilmerJulius Tyson. Das Video ist auf den Digitalkanälen des Kölner Zoos und auf der Internetseite des Zoos zu sehen.

Das Kölner Zoo-Aquarium ist beim Thema Artenschutz sehr engagiert. Hier sind in den vergangenen 50 Jahren Millionen von Menschen für die Schönheit der Natur, aber auch deren Bedrohung, sensibilisiert worden. Immer wieder gibt es einprägsame Sonderausstellungen und -aktionen, die beispielsweise auf die Zerstörung der Lebensräume bedrohter Amphibien und Reptilien in Südostasien, aber auch den Rückgang heimischer Arten wie die Kölner Wechselkröte oder die Verschmutzung des Rheins und seiner Ufer in Köln hinweisen.

Das Aquarium weist nicht nur hin, es agiert auch als Akteur internationaler Forschung und Artenschutzmaßnahmen. Weit über 100 Arten haben Kurator Prof. Thomas Ziegler und sein Team bei Feldeinsätzen in aller Welt bereits entdeckt und wissenschaftlich erstbeschrieben. Besser kann man das Credo „Man kann nur schützen, was man kennt“, kaum mit Leben füllen.

Der Kölner Zoo ist zurzeit geöffnet; es gilt die 2G-Regelung. Aktuelle Informationen gibt es im Internet, ebenso Informationen zur abendlichen Christmas Garden-Sonderveranstaltung.