Bühne Musical: Blick hinter die Kulissen

Köln · Schon Stunden vor dem offiziellen Beginn gestern Mittag fanden sich am blauen Zelt des Kölner Musical Domes die ersten Fans ein, um beim ersten Tag der offenen Tür hinter die Kulissen von „Moulin Rouge“ zu blicken, das seit fast zwei Jahren seine Heimat am Rhein gefunden hat.

Bei der Technikshow wurde gezeigt, wie eine Szene von allen Gewerken auf die Bühne gebracht wird.

Foto: step/Eppinger

Gegen 12 Uhr reichte die Warteschlange dann vom Eingang des Hauptbahnhofs über den Parkplatz bis zur Theatertreppe.

Angeboten wurde unter anderem ein Rundgang im Backstage-Bereich des Musicals, wo sich die 43 Darsteller für ihren großen Auftritt vorbereiten und wo sich das Team zum Beispiel um die Kostüme und die Perücken kümmert. In einem der Gänge findet sich auch ein kleines Museum mit Plakaten vergangener Musicals von „Gaudi“ und „Saturday Night Fever“ über „We will rock you“ und „Bodyguard“ mit zum heutigen Stück „Moulin Rouge“.

Bei der Technikshow steht
das Team im Rampenlicht

Zu den Highlights des Aktionstages zählte die Technikshow, die anhand einer Szene zeigte, wie viele verschiedene Mitarbeiter, dafür sorgen, dass die Zuschauer allabendlich in die Traumwelt des berühmten Nachtclubs eintauchen und dabei auf eine Zeitreise gehen können. Während der Show verwandelt sich die Bühne mit ihren verschiedenen Kulissen insgesamt 75 Mal. Mehr als 1000 Mal verändert sich bei einer Vorstellung die Lichtsituation.

Dabei sind die Stage-Manager die Dirigenten der gesamten Bühnentechnik, die alle Gewerke beim Musical koordinieren und die die jeweiligen Kommandos für anstehende Veränderungen oder Einsätze geben. Die Darsteller selbst verwandeln sich mittels Perücken, Make-up und den Kostümen in die Figuren, die sie auf der Bühne spielen. So sind insgesamt etwa 80 von Hand maßgefertigte Perücken im Einsatz, von denen jeweils 36 in der Show jeden Abend zu sehen sind. Bei der Hauptdarstellerin Satine sind das sogar zwei, die jeweils verschieden frisiert werden.

Für die Kostüme sind insgesamt 22 Mitarbeiter im Einsatz, 16 davon als Dresser, die den Darstellern während der Show beim Umziehen helfen. Den schnellsten kompletten Kostümwechsel muss dabei Satine bewältigen, die dafür gerade einmal 27 Sekunden Zeit hat. Dazu kommen noch vier Schneiderinnen, die die Kostüme instand halten und bei Bedarf anpassen. Viel Bedarf gibt es bei den maßgefertigten Schuhen aus Italien, die alle drei Monate ausgewechselt werden müssen.

Requisiten schaffen die richtige Atmosphäre bei „Moulin Rouge“

Um die richtige Atmosphäre für die kleine Zeitreise in den Pariser Club zu schaffen, dienen die großen und kleinen Requisiten, die teils extra für „Moulin Rouge“ angefertigt oder „gealtert“ wurden. Zum Bestand gehören kleine Sektflöten oder Medizinfläschchen genauso wie große Möbel. Verzeichnet sind alle vorhandenen Requisiten in einem dicken Buch. Auch diese Gegenstände müssen stetig gepflegt und instand gehalten werden.

Regelmäßig wird für die Vorstellungen geprobt und dabei auch überprüft, ob noch alle Szenen den Ansprüchen der künstlerischen Leitung entsprechen, die ihre Show stets frisch aussehen lassen wollen. Präsentiert werden während der Show insgesamt 75 verschiedene Songs, die von zehn Musikern live in einem Raum unter der Bühne gespielt werden. Auf einen Orchestergraben hat man bei „Moulin Rouge“ bewusst verzichtet, um das Publikum so nahe wie möglich an der Bühne zu platzieren. Insgesamt gibt es 52 Musiker, weil auch immer wieder Vertretungen benötigt werden. Zentral für die perfekte Show sind zudem die Ton- und Lichttechniker, der Können die Fans bei der Technikshow ebenfalls bewundern konnten.

Service: Moulin Rouge, Musical Dome, Goldgasse, Köln. Vorstellungen: Di 19, Mi-So 19.30, Sa+So auch 14.30 Uhr; Tickets gibt es ab 59,90 Euro unter: