Köln Update: Häftling soll Brand in seiner Zelle gelegt haben - mehrere Verletzte
Schreckmoment in der Justizvollzugsanstalt Köln-Ossendorf: In einer Zelle bricht ein Feuer aus, mehrere Menschen atmen viel Rauch ein. Die Ermittler glauben, dass der Häftling den Brand selbst gelegt hat. In die Zelle war er erst kurz zuvor eingezogen.
Köln (dpa). Ein Häftling soll in seiner Kölner Gefängniszelle absichtlich Feuer gelegt haben. Bei dem Brand wurden nach Angaben der Polizei sechs Menschen verletzt - fünf Justizmitarbeiter und der 36 Jahre alte Gefangene selbst. Sie erlitten Rauchvergiftungen. Die Feuerwehr berichtete zudem, dass auch ein Mitarbeiter der Krankenstation von einem Notarzt untersucht werden musste.
Nach Angaben der Ermittler löste die Brandmeldeanlage in dem Gefängnis am Dienstagabend den Alarm aus. Sofort seien Justizbeamte zu der Zelle des 36-Jährigen gelaufen, in der ein Schrank lichterloh gebrannt habe. Nach ersten Erkenntnissen habe der 36-Jährige ihn selbst mit einem Feuerzeug verursacht. Gegen ihn werde daher wegen Brandstiftung ermittelt.
Als die Feuerwehr eintraf, hatten die Gefängnismitarbeiter den Häftling bereits in Sicherheit gebracht und begonnen, die Flammen zu löschen. Dabei atmeten sie viel Rauch ein. Andere Häftlinge mussten nicht aus ihren Zellen geholt werden. Nach Darstellung der Feuerwehr bestand für sie keine Gefahr wegen des Rauchs. Der Flur wurde kräftig gelüftet.
Lange hatte der Mann noch nicht in seiner Zelle zugebracht. „Er war erst an diesem Tag bei uns angekommen“, sagte Andreas Schüller, Abteilungsleiter in der JVA. Mittlerweile sei er nach einem Klinikaufenthalt auch wieder im Haus und unter Beobachtung. Grundsätzlich sei es den Häftlingen erlaubt, zum Beispiel Feuerzeuge oder Streichhölzer in ihren Zellen zu deponieren - etwa, um Zigaretten anzünden zu können. Eine Ausnahme sei, wenn man vermuten müsse, der Häftling sei suizidgefährdet, sagte Schüller. Die JVA will die Zelle nun bald renovieren.