Rundgang Vom Aachener Weiher zum Uni-Center
Köln · Beim Stadtspaziergang geht es heute in den Westen der Stadt. Besucht werden grüne Oasen genauso wie Gotteshäuser und ein Fußballtempel. Los geht der Rundgang am Aachener Weiher, der an den sonnigen Tagen viele Menschen angezogen hat.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass es zu voll wurde und die Stadt deshalb eine Maskenpflicht von Freitag bis Sonntag erlassen hat. Der Aachener Weiher ist ein künstlicher See, der in 1920er Jahren im Grüngürtel angelegt worden ist. Dort findet sich auch das Museum für ostasiatische Kunst.
Weiter führt die Tour nun zum Melatenfriedhof an der Aachener Straße. Direkt neben der wichtigen Hauptverkehrsader eröffnet sich eine ganz andere, stille Welt mitten in der hektischen Großstadt. Das parkähnliche Gelände mit seinen 435.000 Quadratmetern bietet viel Natur und Geschichte. Unter den mehr als 55.500 Gräbern finden sich bekannte Namen der Stadtgeschichte, wie zum Beispiel Farina – die Familie, die das Kölnisch Wasser auf den Markt gebracht hat. Dazu kommen weitere wichtige Persönlichkeiten wie Willy Millowitsch, Guido Westerwelle oder Dirk Bach, die auf Melaten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Weiter im Westen gelegen ist das Müngersdorfer Stadion, das heute nach dem Sponsor der Rheinenergie benannt ist. Im Moment finden dort die Heimspiele des FC ohne Fans statt. Bis zu 50.000 Menschen kann der Sporttempel in normalen Zeiten aufnehmen. Auf den Vorwiesen und den Jahnwiesen hinter dem Stadion herrscht an Sonnentagen reges Leben. Erbaut wurde das Stadion in den 1920er Jahren. Der Ursprungsbau wich in den 70ern einem neuen Stadion, das 1975 mit dem Lokalderby zwischen dem FC und der Fortuna eingeweiht wurde. Es musste 2004 dem heutigen Stadion Platz machen, das anlässlich der Fußball-WM gebaut wurde.
Jetzt geht es zurück in Richtung Innenstadt. Ziel ist die Synagoge an der Roonstraße. Seit 1899 ist das Gotteshaus im neuromanischen Stil in der Roonstraße das größte religiöse und kulturelle Zentrum der jüdischen Gemeinden Kölns. In der Reichspogromnacht brannte sie aus und wurde zwischen 1957 und 1959 wieder aufgebaut. Die Hauptfront besticht durch eine dreibogige Portalanlage sowie eine große Giebelfassade mit mittig angeordneter Fensterrosette. 2005 besuchte Papst Benedikt XVI. im Rahmen des 10. Weltjugendtags die Synagoge als erstes jüdisches Gotteshaus in Deutschland.
Eine weitere Station ist die Uni mit ihrem Hauptgebäude und der Statue des Universalgelehrten Albertus Magnus. Ihren heutigen Standort hat die Uni seit 1935. Damals zog man von der Südstadt nach Lindenthal. Mehr als 51.000 Studenten bevölkern in normalen Zeiten den großen Campus der Uni. Eindrucksvoll ist auch das nahegelegene Uni-Center, ein mächtiges Hochhaus mit 45 Stockwerken, in denen sich in den drei Flügeln knapp 1000 Wohnungen befinden. Mit mehr als 2000 Bewohnern zählt das 1973 errichtete Gebäude zu den größten Wohnhäusern Europas.