Köln Wie der „Abi-Krieg“ in Sozialen Netzwerken ausgetragen wird

Köln (dpa). Friedlich sieht anders aus: Sie präsentieren sich mit schwarzen Kapuzenpullis, drehen Kurzvideos, in denen ein Flugblatt eines anderen Gymnasiums angezündet wird, pinkeln eine Schule an.

Foto: Jörg Knappe

Schüler aus Köln tragen ihren „Abi-Krieg“ auch in Sozialen Netzwerken im Internet aus und dokumentieren ihre gegenseitigen Provokationen. Wegen Auseinandersetzungen musste die Kölner Polizei in den vergangenen Nächten mehrmals einschreiten. In der Nacht zum Dienstag wurden zwei Jugendliche am Humboldt-Gymnasium schwer verletzt.

Im Vorspann eines Youtube-Videos, das dem Erich-Kästner-Gymnasium zugeordnet wird, heißt es: „Wir distanzieren uns ausdrücklich von jeglicher Form von Gewalt, rassistischen- und extremistischen Gruppierungen! (...) Wir streben eine fair geführte Mottowoche an und verlangen von allen Abiturjahrgängen, deeskalierend zu wirken.“ Im Video dann zu sehen: vermummte Schüler, die über Geländer springen, wie eine Gang auftreten und am Ende Pyrotechnik zünden. Das Video wurde am Sonntag, einen Tag vor Beginn der Motto-Woche, hochgeladen.

Auf einem Instagram-Account, der sich dem Leonardo-da-Vinci-Gymnasium zuordnet, stehen neben Fotos vermummter Schüler Schlagworte wie #füreinenfairenabikrieg, #leonardoübernimmt und #ihrwerdetvernichtet.