Kunst: Ein Engel verbindet die Weltreligionen
Das Symbol soll 2010 auch in der Kulturhauptstadt Essen zum Tragen kommen. Es stammt von den Burscheider Künstlern Gregor Merten und Carmen Dietrich.
Burscheid. Das christliche Kreuz, der jüdische Stern, der islamische Halbmond - im Kreis in Beziehung zueinander gesetzt, können sie die Gestalt eines Engels annehmen. "Engel der Kulturen" haben die Burscheider Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich ihr Symbol daher auch genannt.
Premiere feierte es am Wochenende in Meerbusch-Büderich. Dort existiert seit 15Jahren eine Plakatwand, die von einer Künstlerinitiative gegen Fremdenfeindlichkeit im Abstand mehrerer Monate immer wieder neu gestaltet wird. Merten und Dietrich haben ein Loch hineingeschnitten und ihrem Symbol so eine besondere Form der Transparenz verliehen.
Die Aktion in Meerbusch ist aber nur Auftakt für größere Pläne, die das Künstlerpaar mit seinem Appell an die drei abrahamischen Religionen für Toleranz und friedliches Zusammenleben verfolgt. Mit dem Projekt haben die beiden sich bei der angehenden europäischen Kulturhauptstadt Essen (2010; zusammen mit Pécs/Ungarn und Istanbul/ Türkei) beworben.
Als Einlegearbeit soll das Symbol die Städte des Ruhrgebiets miteinander verbinden. Kontakte bestehen über die Türkisch-Islamische Union (Ditib) in Köln und deren Beauftragten für interreligiösen Dialog, Bekir Alboga, auch bis nach Istanbul. "Das wäre natürlich besonders schön, wenn sich von dort der Bogen nach Essen schlagen lassen könnte", sagt Gregor Merten.
Die Pläne sollen aber auch weiterverfolgt werden, wenn Merten und Dietrich in Essen (dort wurden insgesamt 2000Kunstprojekte eingereicht) nicht zum Zuge kommt. "Wir sind schon in Kontakt mit mehreren Politikern."