Kunstrasen: Vom Bodengutachten hängt die Zukunft der Plätze ab

Die Bundesmittel dürfen auch in den Sport fließen. Noch diese Woche werden Bodenproben genommen.

Burscheid. Zumindest eine Frage scheint inzwischen geklärt: Bundestag und Bundesrat haben eine Grundgesetzänderung auf den Weg gebracht, die es erlaubt, dass die Infrastrukturmittel aus dem Konjunkturpaket II auch in solche Projekte fließen, die nicht in Bundeszuständigkeiten fallen. Schon in wenigen Wochen soll in dieser Hinsicht Rechtssicherheit bestehen. Damit könnte der Burscheider Anteil auch in den Bau von Kunstrasenplätzen fließen.

Diese stehen bei den beiden Vereinen BV Burscheid und TG Hilgen ganz oben auf der Wunschliste. Aber ein entsprechender Ratsbeschluss steht noch aus. Denn zunächst muss Klarheit über die möglichen Kosten bestehen. Größte Hürde: das Bodengutachten. In Auftrag gegeben ist es schon, am Freitag auf dem Griesberg und am Montag in Hilgen werden die Proben entnommen. Knapp zwei Wochen später soll das Ergebnis vorliegen.

"Die Ansprüche eines Kunstrasens an die Versickerungsfähigkeit des Bodens sind größer als bei einem Aschenplatz", sagt der Beigeordnete Stefan Caplan. Müsste aber der Untergrund ganz neu aufgebaut werden, würden die Kosten pro Platz enorm in die Höhe schnellen.

Von dem Gutachten hängt also ab, ob - den politischen Willen vorausgesetzt - die Bundesmittel überhaupt rechnerisch für zwei Kunstrasenplätze reichen könnten oder ob sich der Rat für einen Platz entscheiden müsste. "Vor einer Ratsvorlage würden wir entsprechend dem Wunsch der Politik beim Stadtsportverband eine erneute Stellungnahme einholen", sagt Caplan. Bei der letzten Beratung des Verbandes hatte der Antrag des BVB noch nicht vorgelegen.

Die Vereine sind darauf eingestellt, sich im Fall des Falles auch selbst einzubringen. "Wir sind stark genug", sagt der TGH-Vorsitzende Horst Buttkus. Weil das neue Sportzentrum an der B 51 in weite Ferne gerückt ist, ist der Kunstrasenplatz die einzige Hoffnung auf zeitnahe Verbesserung. Gespräche mit der Nachbarstadt Solingen haben inzwischen ergeben, dass auf dem Griesberg Kunstrasen auch ohne Sanierung der Laufbahn möglich wäre.