KVB KVB freut sich über neuen Rekord

Köln. · Rund 286 Millionen Menschen fuhren 2019 mit Bus und Bahn - 3,7 Millionen mehr als 2018.

 Etwa drei Viertel der Fahrgäste waren 2019 mit der Stadtbahn unterwegs.

Etwa drei Viertel der Fahrgäste waren 2019 mit der Stadtbahn unterwegs.

Foto: KVB

Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) haben 2019 einen überdurchschnittlichen Zuwachs an Fahrgästen verzeichnet: Rund 286 Millionen Menschen waren im vergangenen Jahr mit den Bussen und Stadtbahnen des Verkehrsunternehmens unterwegs. Das waren 3,7 Millionen (plus 1,3 Prozent) mehr als im Vorjahr und damit so viele wie nie zuvor. Im bundesweiten Durchschnitt lag der Anstieg bei 0,3 Prozent. Nur in 2010 hat die KVB zuletzt einen größeren Zuwachs an Fahrgästen verbucht. Das Plus ist vor allem auf einen Anstieg der Fahrgäste zurückzuführen, die ihre Tickets im Bartarif gekauft haben, also als Einzel-, Vierer- und 24-Stunden-Tickets. Etwa drei Viertel der Fahrgäste sind mit der Stadtbahn unterwegs, ein Viertel entfällt auf den Bus.

Neue Buslinien, Taktverdichtung und Verlängerung der Linie 155

„Wir freuen uns sehr über diesen hohen Fahrgastzuwachs, mit dem wir sehr deutlich über dem bundesweiten Niveau liegen. Die stark gestiegene Zahl der Gelegenheitskunden ist ein Indiz, dass offenbar immer mehr Menschen ihren Beitrag zu einer Verkehrswende leisten wollen und Bus oder Bahn als umweltfreundliche Alternativen zum Auto entdecken. Allerdings wächst mit dem Fahrgastzuwachs auch der Druck, unsere Kapazitäten auszubauen“, sagt KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks.

Die positive Fahrgastentwicklung ist auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen. Zum einen hat die KVB zum Fahrplanwechsel Ende 2018 ihr Angebot ausgeweitet, beispielsweise durch die Einrichtung mehrerer neuer Buslinien, die Verlängerung der Linie 155 bis zum Wiener Platz sowie Taktverdichtungen auf verschiedenen Bus- und Stadtbahnlinien. Aber auch die Verlängerung der Stadtbahnlinie 3 bis zum Görlinger Zentrum hat dazu beigetragen. Hinzu kommt, dass die neue KVB-App mit ihren stark rabattierten Handy-Tickets einen zusätzlichen Anreiz zur Nutzung des ÖPNV bietet.

Erfreulich ist auch die Entwicklung bei den KVB-Stammkunden: Rund 316.200 Kunden sind inzwischen mit Zeittickets wie beispielsweise Job-Ticket, Schüler-Ticket, Studenten-Ticket oder Monats-Ticket mit der KVB unterwegs. 2018 waren es noch rund 312.900, 2018 lag die Zahl bei 271.600. Mindestens jeder vierte Kölner verfügt inzwischen über ein Zeitticket der KVB.

Die Erlöse insgesamt stiegen von 282,2 Millionen Euro auf 294,6 Millionen Euro und liegen mit einem Plus von 4,4 Prozent über dem bundesweiten Zuwachs von 2,2 Prozent. Insgesamt 82 Prozent der Einnahmen werden dabei unbar bezahlt: per Lastschrifteinzug, EC- oder Kreditkarte und den zusätzlichen Zahlungsmöglichkeiten in den Handy-Ticket-Apps.

Die Schwarzfahrerquote, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken war, ist 2019 leicht angestiegen. Sie lag bei rund 2,2 Prozent, in den beiden Vorjahren waren es noch rund zwei Prozent. Von rund 2,5 Millionen kontrollierten Fahrgästen waren demnach rund 55.000 ohne gültigen Fahrschein unterwegs.

In diesem Jahr plant die KVB mit einem On-Demand-Pilotprojekt zu starten, um das Bus-Angebot in bislang noch nicht ausreichend an den ÖPNV angebundenen Stadtteilen zu verbessern. Beim niederländischen Hersteller VDL sind 53 neue E-Busse bestellt, mit denen 2021 sechs Buslinien auf Elektroantrieb umgestellt werden sollen; die Ausschreibung für weitere 51 E-Busse läuft. Voraussichtlich im März 2021 werden die ersten von insgesamt 20 neuen Hochflurfahrzeugen zum Einsatz kommen; sie markieren den Start eines umfangreichen Fahrzeugbeschaffungs-Programms der KVB.

Das Angebot an Leihrädern soll bis zum Jahresende auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet, die Zahl der Fahrräder verdoppelt werden. Gemeinsam mit der Stadt wird der langfristige Ausbau des Stadtbahnnetzes vorangetrieben. „Und wir arbeiten weiter an der Verbesserung unserer Betriebsqualität“, sagt Stefanie Haaks. Die Kapazität der Bus- und Bahn-Fahrschulen wurde für den Zeitraum von einem Jahr nahezu verdoppelt, um auch in Zukunft ausreichend Fahrpersonal zur Verfügung zu haben. Und auch die Prozesse in den Werkstätten werden derzeit mit dem Ziel überprüft, die Verfügbarkeit der Busse und Bahnen zu verbessern. „Unser Ziel ist es, dass wir Ende des Jahres möglichst keine Fahrtenausfälle wegen Personalmangel oder Fahrzeugschäden mehr haben.“