Landgericht Köln: Heute fällt das Urteil im Messerprozess

Staatsanwaltschaft fordert siebeneinhalb Jahre für Attacke in Burscheid. Urteil ab 9.30 Uhr erwartet.

Köln/Burscheid. Die 13. große Strafkammer des Landgerichts Köln hat für den heutigen Dienstag ihr Urteil angekündigt. Der „Messerprozess“ geht damit zu Ende.

Im Prozess wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Kölner Landgericht hat die Staatsanwaltschaft siebeneinhalb Jahre Haft gefordert. Angeklagt ist ein 38-jähriger Afghane, der am 23. Dezember des vergangenen Jahres die Mutter seines vierjährigen Sohnes vor dessen Augen niedergemetzelt haben soll.

Vor den Plädoyers hatte zunächst der psychiatrische Gutachter das Wort. Er erklärte den Angeklagten für voll schuldfähig. Der Angeklagte habe zwar während der Tat unter einer hohen Belastung gestanden, seine Schuldfähigkeit sei deshalb aber nicht eingeschränkt gewesen. Das Opfer hat die Tat schwer verletzt und traumatisiert überlebt. Laut dem Opfer hatte sich der Angeklagte, der 2012 über Italien nach Deutschland eingereist worden sein soll, in der Beziehung zu einem grausamen Tyrannen entwickelt.

Das Opfer soll Bekleidungs- und Verhaltensvorschriften bekommen haben. Sogar auf offener Straße soll sie geschlagen worden sein. Zunächst soll die Beziehung positiv verlaufen sein. Der Angeklagte soll Asyl erhalten und gearbeitet haben. Doch dann soll er, nach Aussage des Opfers, seine Frau wie eine Sklavin gehalten haben. Die Nebenklage und die Verteidigung stellten keine konkreten Strafanträge. Dennoch erklärte Verteidiger Dr. Karl Christoph Bode, dass er mit dem Antrag der Staatsanwaltschaft nicht glücklich sei.

Der Prozess wird nach alledem heute fortgesetzt; der öffentliche Termin wurde auf 9.30 Uhr im Landgerichtsgebäude, Saal 23, anberaumt.