Leistung hat viele Gesichter
Martin Heykants ist Burscheider, Lina Könemund, Bernd Rechlin und die weibliche C-Jugend der Panther sind Sportler des Jahres.
Burscheid. Wenn die Besucherzahl ein Gradmesser für Wertschätzung ist, dann stehen Ehrenamt und Sport in Burscheid so hoch im Kurs wie noch nie: Die Sitzplätze im Haus der Kunst reichten am Freutagabend bei der Ehrung des Burscheiders und der Sportler des Jahres nicht aus, um alle Gäste aufzunehmen.
Sie durften zunächst einen der ehrenamtlichen Helfer in der Stadt stellvertretend für alle beklatschen: Martin Heykants (62), seit den Anfängen im April 2006 im Einsatz für die Burscheider Tafel und zugleich ihr Vorsitzender, ist Burscheider des Jahres.
Heykants habe mit seinem Team die Tafel "zum nicht mehr wegzudenkenden Baustein im sozialen Gefüge der Stadt gemacht", würdigte ihn Bürgermeister Hans Dieter Kahrl. Und zollte auch Heykants’ Hartnäckigkeit Respekt, mit der dieser "einem auch ganz lieb auf den Wecker gehen kann".
Bei der Sportlerehrung folgte dann ein Reigen flotter Sprüche - angefangen mit Bodo Jakobs bemerkenswerter Feststellung: "Die Sportlerin des Jahres ist weiblich." Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes rief mit diesen Worten einen Tag nach ihrem 14.Geburtstag die Springreiterin Lina Könemund auf die Bühne.
Im Jahr 2000 war ihr Onkel Rudolf bereits Burscheids erster Sportler des Jahres gewesen. Mit ihren Erfolgen 2008 tat sie es ihm jetzt gleich - vor allem durch den Start für die deutsche Mannschaft bei einem Nationenpreis in Südafrika (Platz drei in der Mannschafts-, Platz sechs in der Einzelwertung). Von Kahrl gefragt, wie sie es schaffe, Dressur- und Springreiten zu verbinden, antwortete sie trocken: "Das ist eigentlich gar nicht so schwer, wenn man vernünftig auf dem Pferd sitzen kann."
Daran knüpfte Bernd Rechlin (61) an: "Ich musste in der Vorwärtsbewegung bleiben und das habe ich geschafft." Am Ende - nach mehr als zwölf Stunden Ausdauerleistung mit 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einem abschließenden Marathon - stand der Sieg in seiner Altersklasse beim Ostseeman-Triathlon in Glücksburg.
Unübersehbar und auf sympathische Weise identitätsstiftend hatte die ehemalige weibliche C-Jugend der Bergischen Panther mit ihren orangen Trikots ("Sportler des Jahres 2008") gleich eine ganze Sitzreihe belegt. Vergangenes Jahr holte die Mannschaft den Niederrheintitel. In diesem Jahr feierte Pia Adams in der C2-Jugend schon den Kreismeistertitel, die anderen können heute als B-Jugend bei einem Sieg in Radevormwald erneut Niederrheinmeister werden. Trainer Siggi Sonnenberg lobte den Teamgeist als Schlüssel zum Erfolg. "Und wir sind stolz darauf, einen Bürgermeister zu haben, der ein echter Handballfan ist."
