Lift in Hochhaus defekt: Mietersprechen von Dauerproblem
Das Gebäude in Sauers Weiden gehört der Vonovia. Dort zeigt man sich überrascht von dem Ausfall und sieht ein Kommunikationsdefizit.
Burscheid.Es gibt noch Dinge, auf die ist Verlass. So zum Beispiel, dass in dem siebenstöckigen Hochhaus in Sauers Weiden 1 der Aufzug immer mal wieder nicht funktioniert. Das zumindest sagt Mieterin Erika Palm, die häufig in der Redaktion vorbeischaut und den Missstand beklagt. Vor fast exakt einem Jahr berichtete der Bergische Volksbote schon einmal über das Aufzugproblem in dem Gebäude der Firma Vonovia, weil sich der Aufzug ganze acht Tage nicht bewegte.
Jetzt ist es nach Angabe von Erika Palm mal wieder soweit. Gestern tat sich nichts, erklärte sie, aber es seien auch schon mal drei Tage in Folge Stillstand gewesen. Und vom Erdgeschoss in den Keller fahre der Aufzug schon seit über vier Wochen nicht mehr. Erika Palm ist 75 Jahre alt, hat leichtes Asthma, das dann zum Problem werden könne, wenn sie aus der 7. Etage die Treppen herauf- und heruntersteigen muss. Und weil sie derzeit einen Pflegehund hat, muss sie das täglich häufiger tun.
Im Vergleich zu anderen Mietern scheint das aber noch eine Lappalie zu sein. Ein Mieter, der ebenfalls im oberen Stockwert des Gebäudes wohnt, habe eine Lungenerkrankung. Immer donnerstags werde eine schwere Sauerstoffflasche gebracht, die mit dem Aufzug nach oben transportiert werden müsse.
„Der Mann schaut schon immer mittwochs Abends, ob der Aufzug funktioniert“, sagt die Burscheiderin. Das habe in der vergangenen Woche aber auch nicht geholfen. Der Lift sei ausgerechnet am Donnerstag außer Gefecht gewesen. Und die Helfer mit dem Sauerstoff hätten wieder abrücken müssen.
Anrufe bei der Servicenummer der Vonovia seien nicht durchgekommen. Und unter der Hotline-Rufnummer, die am und im Aufzug aushänge, habe sich zwar eine Firma gemeldet. Die habe aber darauf verwiesen, dass sie ohne einen Auftrag nicht handeln könne.
Vonovia-Pressesprecherin Bettina Benner zeigt sich überrascht. „Uns liegen keinerlei Meldungen über einen defekten Aufzug in dem Haus vor“, sagt sie. Keine einzige Nachricht sei vom Kundenservice registriert worden. Von einzelnen Ausfällen wisse man genauso wenig wie von einem langwierigen Problem des Lifts bei der Fahrt in den Keller. Womöglich seien die Meldungen nicht an der richtigen Stelle gelandet. „Wir müssen offensichtlich noch mal auf die richtigen Kommunikationswege hinweisen.“ Womöglich, so erklärt sie, sei etwas mit der Steuerungselektronik nicht in Ordnung. Dafür sei aber in Eigenregie eine Firma beauftragt, die einen Wartungsvertrag habe. Die Aussage, dass die Firma ohne einen Auftrag nicht handeln könne, verstehe sie deshalb nicht.
Erika Palm vermutet, dass der Aufzug schon in die Jahre gekommen und anfällig ist. „Vor einigen Monaten habe ich mal festgesteckt. Als ich den Notruf gedrückt habe, sagte mir ein Mitarbeiter einer Firma, dass ich mich eine halbe Stunde gedulden müsse, bis mich jemand herausholt. Da habe ich feste an den Türen gerüttelt und konnte in den Hausflur steigen.“