Kultur Maria Lassnig: Ausstellung im Kollwitz Museum

Köln · (step) Die österreichische Künstlerin Maria Lassnig (1919–2014) gilt als eine der wichtigsten Malerinnen der Gegenwart. In ihren schonungslosen und zugleich humorvollen „Körperbewusstsbildern“, die abseits aller Stil- und Modeströmungen entstehen, reflektiert sie sich Zeit ihres Lebens selbst und entwickelt einen eigenen, unnachahmlichen künstlerischen Ausdruck zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit.

„Si tacuisses, philosophus mansisses“ .

Foto: VG Bild-Kunst Bonn2021/Maria Lassnig Stiftung

Das Käthe Kollwitz Museum am Kölner Neumarkt präsentiert vom 1. Oktober bis zum 9. Januar an die 70 Ölgemälde und Graphiken aus der Sammlung Klewan, die nahezu alle ihre Schaffensphasen beleuchten und ihren Weg von der Außenseiterin zu einer der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts nachvollziehen lassen.

Als 21-jährige angehende Künstlerin beginnt Maria Lassnig 1940 ihr Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste, das sie 1945 mit Diplom abschließt. Die erste Einzelschau folgt 1949 in Klagenfurt, wo auch ihre ersten „Körperbewusstseins“-Arbeiten entstehen. Mit den Mitteln des Informel und Tachismus versucht sie fortan, ihr Körpergefühl zu analysieren.

Ab den 60er Jahren entwickelt sie eigene erzählerische Formen, die Anleihen an Science-Fiction nehmen: Körperteile verschmelzen mit Gegenständen und werden zu geometrischen Figuren, mitunter in absurden karikaturenhaften Szenerien. 1968 zieht es sie nach New York, wo sie sich nicht nur mit Malerei beschäftigt, sondern auch Animationsfilme produziert. Ab 1980 lehrt Lassnig selbst Malerei und Trickfilm in Wien und stellt 1980 im Österreich-Pavillon auf der Biennale von Venedig aus. Fünf Jahre später präsentiert das Museum moderner Kunst in Wien ihre erste Retrospektive. Mit ihren sogenannten „Drastischen Bildern“ und mit Ausstellungen in ganz Europa und den USA gelangt sie ab den 1990er Jahren zu später Bekanntheit. 2013 wird sie mit dem Goldenen Löwen der Biennale von Venedig für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

2014 stirbt Maria Lassnig 94-jährig in Wien. Nach mehr als 70 Schaffensjahren hinterlässt sie ein Werk von internationalem Renommee.

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