Meetings wichtig für das Image
Studie schlüsselt wirtschaftliche Effekte von Meetings und Kongressen für Köln umfassend auf.
Köln. Welche wirtschaftliche Bedeutung hat der Meetingmarkt für die Stadt? Eine im Auftrag des Cologne Convention Bureau (CCB) beantwortet diese Frage und schlüsselt die wirtschaftlichen Effekte von Meetings und Kongressen für Köln erstmalig umfassend auf. Die neue Art der Berechnung betrachtet nicht nur die Ausgaben der Teilnehmer, sondern bezieht die Ausgaben der Veranstalter und der Aussteller mit ein sowie zum ersten Mal auch Investitionen von Locations vor Ort.
Die Analyse entwickelte Ralf Kunze im Rahmen seiner Dissertation an der Leuphana Universität Lüneburg. Kunze begleitet die Destination Köln bereits seit Gründung des CCB mit seiner Tätigkeit beim Europäischen Institut für TagungsWirtschaft. Die Berechnung der wirtschaftlichen Effekte erfolgte über eine regionale Input-Output-Analyse, mit der sich detaillierte Kennzahlen wie Wertschöpfung, Einkommen und Beschäftigte für den Meetingmarkt Köln ermitteln lassen.
In Köln finden pro Jahr rund 35 000 Meetings und Kongresse mit zwei Millionen Teilnehmern in über 170 Veranstaltungsstätten statt. Der Gesamtumsatz des Kölner Meetingmarktes liegt den Berechnungen zufolge jährlich bei 1,3 Milliarden Euro im Bundesgebiet. Rund 45 Prozent davon (720,1 Millionen Euro) verbleiben in Köln. Da es sich um eine klassische Querschnittsbranche handelt, fließen viele Ausgaben in Hotellerie, Gastronomie, Veranstaltungsstätten und in Bereiche wie Transport, Einzelhandel oder Kultur.
Die Ausgaben der Teilnehmer von Meetings und Kongressen in Köln liegen jährlich bei 557,3 Millionen Euro und bilden damit den größten Ausgabenanteil bei allen Akteuren. 64,5 Prozent der Teilnehmer sind Tagesgäste und 35,5 Prozent Übernachtungsgäste. Durchschnittlich geben die Kongressteilnehmer als Besucher der Stadt 289,70 Euro in Köln aus. Der zweithöchste Anteil ist mit 479,5 Millionen Euro pro Jahr auf die Aussteller zurückzuführen. Diese tätigen Ausgaben für kongress- oder tagungsbegleitende Ausstellungen. Als Initiatoren der Meetings folgen an dritter Stelle die Veranstalter mit Ausgaben in Höhe von 263,6 Millionen Euro — unter anderem für Catering, Raummiete, Technik und Personal.
Die Studie berücksichtigt — erstmalig in Deutschland — auch die Ausgaben für Investitionen von Unternehmen vor Ort und lässt damit eine ganzheitliche Betrachtung zu. Denn die Veranstaltungsstätten setzen teils erhebliche Mittel ein, um ihre Leistungen erhalten oder optimieren zu können, wie bauliche Maßnahmen oder Modernisierungen. Die innerhalb der Studie ermittelte Investitionssumme von Locations beträgt jährlich 14,9 Millionen Euro.
Die wirtschaftlichen Effekte sind für Köln enorm. 534,6 Millionen Euro beträgt die erbrachte Wertschöpfung des Kölner Meetingmarktes, der zudem deutschlandweit 8056 Arbeitsplätze schafft. Rund 50 Prozent des Beschäftigungsaufkommens entfallen mit 3786 Erwerbstätigen direkt auf Köln — davon 30 Prozent auf Locations, Beherbergungsbetriebe und Gastronomie sowie 38 Prozent auf den Bereich Eventdienstleistungen. Der Rest teilt sich auf die Bereiche Transport, Baugewerbe sowie Einzelhandel auf. Deutschlandweit sind außerdem 88,3 Millionen Euro Steuereinnahmen dem Kölner Meetingmarkt zuzuordnen.
Geschäftlich motivierte Veranstaltungen mit dem Ziel des Austauschs und der Wissensvermittlung profitieren von einer starken lokalen Wirtschaft und Wissenschaft. Gleichzeitig repräsentieren Meetings und Kongresse die Kompetenzen einer Stadt und wirken auf das Image von Köln.